Adventskalender 2012  –  „Die gute Schokolade“

Sachunterricht und Mathematik in einer 3. Klasse

 

1. Stunde: Begriffsklärung FAIR TRADE

Schon seit Tagen freuten sich die Kinder der Klasse 3b auf den 1. Dezember. Sie waren sehr gespannt auf ihren diesjährigen Adventskalender. Am 30. November zog jedes Kind eine Nummer. „Hurra, ich habe die Nr. 1!“, rief Luca. Am nächsten Morgen saßen alle Kinder neugierig im Kreis und bestaunten die kleinen Säckchen. Luca öffnete die Nr. 1 und holte eine Tafel Schokolade heraus. „Warum heißt die Schokolade denn ‚Die gute Schokolade‘ ?“, wollte Lana wissen. Die Kinder stellten zunächst Überlegungen an, warum diese Schokolade so einen merkwürdigen Namen hatte. „Was bedeutet denn das kleine Zeichen in der Ecke?“, kam schon die nächste Frage. „Das kenne ich“, rief Simon, „das habe ich schon mal auf einer Orangensaft-Verpackung gesehen.“ Die Lehrerin schrieb die Worte FAIR TRADE an die Tafel. Das Wort FAIR war den Kindern gleich ein Begriff, aber was heißt TRADE? Es folgte ein Gespräch über fairen Handel, was das bedeutet und für wen der faire Handel sehr wichtig ist. Schließlich hielt es Luca nicht mehr aus und öffnete die Schokoladenverpackung. Natürlich wollten alle Kinder wissen, wie denn „die gute Schokolade“ schmeckt. Die Lehrerin hatte noch eine zusätzliche Tafel Schokolade dabei, so dass jedes Kind ein Stück probieren konnte. „Die schmeckt aber wirklich gut“, kam es einstimmig von den Kindern. Plötzlich bemerkten die Kinder, dass noch mehr auf dem Schokoladenpapier stand. „Stück für Stück die Welt retten“, las Abed laut vor. „Wie geht denn das? Wie kann man mit Schokolade die Welt retten?“ Schon ging die Diskussion weiter und viele Ideen wurden ausgetauscht. Die Lehrerin forderte ein Kind auf, einmal vorzulesen, was auf der Rückseite des Schokoladenpapieres stand. „Was haben denn Bäume mit Schokolade zu tun?“ Zunächst war das Unverständnis groß. Als freiwillige Hausaufgabe bekamen die Kinder die Forscheraufgabe, im Internet nach „plant for the planet“ und „Felix Finkbeiner“ und „Die gute Schokolade“ zu suchen.

2. Stunde: „Plant for the planet“ und „Felix Finkbeiner“

Viele Kinder hatten zu Hause im Internet nach den oben angegebenen Begriffen gesucht und berichteten über ihre Ergebnisse. Die Lehrerin teilte anschließend einen Informationstext über „Die gute Schokolade“ aus, in dem der Zusammenhang zwischen der Schokolade und dem Pflanzen der Bäume erklärt wurde. Die Kinder lasen den Text laut vor, stellten Fragen, klärten Begriffe wie z.B. „klimaneutral“ und betrachteten im Internet Fotos auf der Internetseite von „plant for the planet“. Sie staunten, dass ein Junge in ihrem Alter um die Welt reist, Vorträge hält und sich für den Klimaschutz stark macht und sich außer ihm noch viele Kinder überall auf der Welt an der Aktion beteiligen. Außerdem erfuhren sie noch über das Lebenswerk von der Kenianerin Wangari Maathai, die die Pflanzaktion der Bäume ins Leben rief. Betroffen waren die Schüler, als sie erfuhren, dass die Kinder der Kakaobauern nicht zur Schule gehen können, sondern bei der Kakaoernte schwer mitarbeiten müssen. „Das ist aber nicht fair“, war die spontane Reaktion. Schon waren wir wieder mitten im Gespräch über den fairen Handel und was wir tun können, damit die Kinder der Kakaobauern auch in die Schule gehen können, um zu lernen, zu spielen und mit Freunden zusammen zu sein.

3. Stunde: 5 Tafeln Schokolade = 1 Baum

Im Mathematikunterricht rechneten die Kinder aus, wie viele Bäume gepflanzt werden können durch die Schokolade in ihrem Klassen-Adventskalender. Anschließend überlegten sie, wie viele Bäume gepflanzt werden könnten, wenn auch Eltern, Geschwister, Lehrerinnen „Die Gute Schokolade“ kaufen würden. Die Berechnungen wurden immer größer. Was, wenn alle Menschen in Zündorf „Die gute Schokolade“ kaufen würden oder alle Einwohner von Köln?

Schließlich kam das Gespräch wieder auf die Kakaobauern und ihre Kinder. „Wenn in einem Dorf 9 Kakaobauern wohnen und jeder Bauer 3 Kinder hat, könnten 27 Kinder zur Schule gehen, wenn wir Fair-Trade-Schokolade kaufen“. Solche und noch andere Aufgaben berechneten die Kinder.

Unser Ergebnis: Wir können die Welt verbessern, wenn wir Fair-Trade-Schokolade kaufen. Nicht nur die Umwelt wird besser, sondern wir tun auch etwas für die Kinder der Kakaobauern. Das ist fair!

 

Beate Steinhoff, Klassenlehrerin der 3 b