Das Projekt „Fairtrade im Politikunterricht“ wurde mit einem Stundenumfang von acht Unterrichtsstunden in den Lehrplan für das Schuljahr 12 (erstes Halbjahr) der Höheren Berufsfachschule für Soziales und Gesundheit eingeplant. Vorausgegengen war die Auswahl dieser Thematik durch die Schülerinnen und Schüler zum Ende der Jahrgangsstufe 11. Folgende Einzelthemen wurden in den vier Doppelstunden erarbeitet:

  1. Doppelstunde: Globalisierung und Arbeit: Die Lebens- und Arbeitsumstände von Kakaoproduzenten in Ghana und der Elfenbeinküste
    In dieser Unterrichtssequenz wurden zunächst die Vor- und Nachteile der Globalisierung thematisiert. Des Weiteren stand unter anderem die Kooperation von europäischen Nahrungsmittelherstellern (wie z.B. Nestlé) mit Kleinbauerninitiativen in Ghana im Vordergrund, um den Schülerinnen und Schülern das Abhängigkeitsverhältnis von Dritte-Welt-Produzenten zu Europäern zu erläutern. Hier wurde auch mit kritischen Filmbeiträgen zur Thematik gearbeitet. Außerdem hielten die Schülerinnen und Schüler Kurzvorträge über die Länder Ghana und Elfenbeinküste.
  2. Doppelstunde: Kinderarbeit in Dritte-Welt-Ländern
    Wenn man über Arbeitsverhältnisse in der Dritten-Welt recherchiert stößt man unweigerlich auf das Thema Kinderarbeit. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten anhand von Textmaterialen, wie und warum es zu solchen Arbeitssituationen für junge Menschen in Dritte-Welt-Ländern kommen konnte.
  3. Doppelstunde: Gerechtes Leben und Arbeiten in der Einen Welt – die Organisation Fairtrade e.V.
    Anhand der UN-Kriterien für fairen Handel und eines Filmbeitrags zum Fairtrade e.V. wurde das Siegel „Fairtrade“ vorgestellt.
  4. Doppelstunde: Fairtrade in unserem eigenen Umfeld – eine persönliche Umfrage
    Während dieser Unterrichtssequenz haben die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Konsum von Produkten unter die Lupe genommen. Einerseits haben sie sich einen Überblick verschafft wo und in welcher Form bereits Fairtrade-Produkte angeboten werden. Andererseits haben sie aber festgestellt das Negativpunkte hierbei immer noch die relativ hohen Kosten für Fairtrade-Produkte sind, bezogen auf den eigenen, knappen Geldbeutel von Schülern. Sie haben für sich im Rahmen einer Klassenumfrage festgestellt, wie viel Geld sie persönlich zum Kauf von Fairtrade-Produkten bereit sind zu investieren. Abschließend haben sie darüber diskutiert, wie die Globalisierung weiterhin fair gestaltet werden kann.

Am Ende der Unterrichtsreihe erfolgte eine Exkursion ins Schokoladenmuseum nach Köln mit einer Führung zum Schwerpunktthema: „Schokolade und Fairtrade“. Abschließend wurde eine Klausur zum Thema Fairtrade geschrieben.