Pressemitteilung des Erzbischöflichen Suitbertus-Gymnasiums Düsseldorf-Kaiserswerth

Am Montag, 12. November 2012, 18.30 Uhr, wurde das Erzbischöfliche Suitbertus-Gymnasium in Düsseldorf-Kaiserswerth durch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Dieter Overath, den Geschäftsführer der Organisation „TransFair“, zur 1. „Fairtrade-School“ Deutschlands ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde der „Fair-o-mat“, ein Süßigkeiten-Automat, der ausschließlich mit fair gehandelten Produkten gefüllt wird, offiziell „eingeweiht“.

Schirmherrin der Aktion ist die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann. Dass sie die Urkunde mit der Auszeichnung als 1. „Fairtrade-School“ Deutschlands ausgerechnet an das Suitbertus-Gymnasium vergeben konnte, liegt an der erfolgreichen Arbeit der Fairtrade-AG des Düsseldorfer Gymnasiums seit ihrer Gründung vor zwei Jahren, die einem ersten Kontakt mit dem Fairtrade-Gedanken im Rahmen der Vorbereitung auf die Firmung entsprang.

Schulministerin Sylvia Löhrmann würdigte das Engagement der Schülerinnen und Schüler, die das Thema „Fairer Handel“ auf beispielhafte Weise in ihrem Schulalltag greifbar gemacht haben: „Durch die Kampagne ‚Fairtrade-Schools‘ erfahren die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des globalen Lernens praxisnah, wie kreativ und international verbindend der Faire Handel sein kann und wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Sie hinterfragen Produktionsweisen von Konsumgütern und Nahrungsmitteln, die wir täglich benutzen oder zu uns nehmen. Den Schülerinnen und Schülern ist es gelungen, ein Bewusstsein für Fairen Handel zu schaffen. Ihre Schule ist ein Ort der Veränderung, zu der sie gemeinsam beigetragen haben. Die Schülerinnen und Schüler zeigen, dass man auch in lokalen Projekten eine globale und interkulturelle Perspektive erfahren und entwickeln kann – ganz nach dem Motto ‚Global denken, lokal handeln‘“.

Die Ministerin nahm die Feierlichkeiten zum Anlass, die gute Zusammenarbeit zwischen der Kampagne „Fairtrade-Schools“ und der NRW-Landeskampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“, die von den Ministerien für Schule und Umwelt getragen und von der Natur- und Umweltschutzakademie NRW koordiniert wird, hervorzuheben. Sie ermunterte alle nordrhein-westfälischen Schulen, sich an beiden Kampagnen zu beteiligen.

Schulleiterin Claudia Haupt ist voll des Lobes über das Engagement ihrer Schüler: „Ich freue mich sehr über die Selbstständigkeit und den Einsatzwillen, mit dem unsere Schülerinnen und Schüler vorgegangen sind und sich in kurzer Zeit so engagiert und kreativ für den Fairen Handel und die Umsetzung dieser Idee hier an unserer Schule eingebracht haben. Daher haben sie den Preis wirklich verdient. Mit ihrem Engagement übernehmen sie als mündige Christen Verantwortung in Gesellschaft, Politik und für die Schöpfung und sie erkennen zugleich den Einfluss, den sie dadurch wahrnehmen können“. Des Weiteren betonte sie, dass die Schülerinnen und Schüler der Fairtrade-AG sich „für Solidarität, Ökologie und Nachhaltigkeit einsetzen und damit zugleich ein sehr lebendiges Beispiel für die Umsetzung des Schulprofils geben, das auf die Vielfalt und Förderung der unterschiedlichen Begabungen jedes Einzelnen setzt, und darauf, vor Beliebigkeit zu bewahren“. Der wertschätzende Umgang miteinander und die Übernahme von Verantwortung seien dabei ein Schwerpunkt.

17 Schülerinnen und Schüler der Fairtrade-AG haben lebendige Unterrichtsstunden ausgearbeitet, die FairLessons, mit denen sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aller Jahrgangsstufen über das Thema „Fairer Handel“ informieren. Doch das Engagement des Gymnasiums im Bereich Fairtrade geht weit über den Unterricht hinaus: Die Lehrer trinken Fairtrade-Kaffee, am Schulkiosk sind Schokoriegel und Kaffee aus Fairem Handel erhältlich und seit Beginn dieses Schuljahres werden Textilien mit aufgesticktem Schullogo, die aus 100 % Fairtrade-Baumwolle hergestellt sind, angeboten. Es gibt zum Valentinstag eine Aktion mit Fairtrade-Rosen und am 6. Dezember kann man einen fair gehandelten Schoko-Nikolaus an Mitschüler oder Lehrer versenden lassen. „Der Absender kann der Rose oder dem Schoko-Nikolaus einen Gruß beifügen. Wir von der Fairtrade-AG sorgen dann für die termingerechte persönliche Übergabe“, so Benedikt Sondermann, einer der Initiatoren der Fairtrade-AG und Schüler der Jahrgangsstufe 13. Darüber hinaus ist die Fairtrade-AG bei Schulveranstaltungen präsent und organisiert Events wie das „Fair Café“ oder die einmal im Monat stattfindenden Fairtrade-Pausen, bei denen die Mitschüler an einem Quiz über den Fairen Handel teilnehmen können.

Bei der Kampagne „Fairtrade-Schools“ handelt es sich um eine noch sehr junge Aktion des gemeinnützigen Vereins „TransFair“, der auch für die Vergabe des Fairtrade-Siegels in Deutschland zuständig ist. Um die Auszeichnung als „Fairtrade-School“ zu erreichen, müssen die Schulen fünf Kriterien erfüllen: Zunächst ist ein Schulteam zu gründen, das die Aktionen zum Fairen Handel in der Schule organisiert und durchführt. Außerdem gehört dazu, einen „Fairtrade-Kompass“ zu verabschieden, der den Rahmen des Engagements der Schule im Bereich Fairtrade festlegt. Als weitere Kriterien gelten, dass in der Schule Fairtrade-Produkte verwendet werden, das Thema „Fairer Handel“ im Unterricht eine Rolle spielt und mindestens einmal im Schuljahr eine Schulaktion zum Thema „Fairtrade“ durchgeführt wird.

Das Erzbischöfliche Suitbertus-Gymnasium in Düsseldorf-Kaiserswerth ist eine Schule in katholischer Trägerschaft mit derzeit ca. 1.050 Schülerinnen und Schülern. Grundgelegt ist ein ganzheitliches Bildungsverständnis, das die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeit zum Ziel hat. Eine wichtige Bedeutung kommt dabei der Verbindung von Glauben, Leben und Wissen zu. Als staatlich genehmigte Schule untersteht sie der staatlichen Schulaufsicht und ist gleichwertig zu öffentlichen Schulen; als freie Schule kann sie in besonderer Weise ihre erzieherischen und unterrichtlichen Vorstellungen verwirklichen.