Wiedereöffnung und Fair-Trade-Auszeichnungen

Nachhaltigkeit und Style ist kein Widerspruch

Drei Fliegen mit einer Klappe schlug das Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium bei seiner Fairtrade-Feier mit über hundert Schülern, Lehrern und Freunden im Hof der Schule. Der ehrenamtlich geführte Eine-Welt-Laden der Schule eröffnete nach den Umbauarbeiten neu im Hauptgebäude der Schule in der Luisenstraße 27. Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) erneuerte die Auszeichnung des Bach-Gymnasiums als Fairtrade-School und beim bundesweiten T-Shirt-Wettbewerb der Fairtrade-Organisation „Ich will’s fair“ gewannen die Schüler Alexa Domke und Emma Rumpf aus der Kunst-AG mit ihrer Zeichnung einer Weltkugel, getragen in beiden Händen. Mitschüler Caspar Stieler hat die für den T-Shirtdruck notwendigen Dateien am Computer erstellt.

Maria Giesmann von der SEZ, die die Fairtrade-Urkunde überbrachte und die Schüler auszeichnete, freute sich über das Engagement des aus insgesamt 49 Mitgliedern bestehenden Schul-Teams. Die Gruppe sei seit der Erstauszeichnung gewachsen, man behandle das Thema Nachhaltigkeit weiterhin im Unterricht, auch die Schulleitung stehe hinter dem Projekt und zum Laden meinte sie: „So einen Eine-Welt-Laden wie am Bach, den gibt es in keiner anderen Schule in Baden-Württemberg. Toll ist es auch, dass die Öffentlichkeit hier einkaufen kann“.

Lob und Anerkennung für das Nachhaltigkeitsteam um die Lehrer Dieter Günther, Anja Stephan, Jenny Farian, Birgit Friedrich und Jeanette Homenu gab es natürlich von Schulleiterin Heike Frauenknecht, die stolz zusammenfasste: „Der Eine-Welt-Laden am Bach ist der hippste in Deutschland“. Felicitas Kubala, Bürgermeisterin für Umwelt und Bürgerdienste, hielt diesmal nicht wie sonst üblich eine Rede, sondern stand den Schülern für ein Interview zur Verfügung. Sie bezeichnete Nachhaltigkeit als Mehrgenerationenprojekt. Das sei gerade am Bach gut zu sehen, denn hier übernähmen neben den Schülern auch die Mütter und sogar eine Großmutter die Öffnungszeiten. Schülerin Esther Schünemann bot einen selbst getexteten Rap zum Thema Kinderarbeit und eine kleine Modenschau der Klasse 10e rundete das Eröffnungsprogramm ab, bevor man sich zu einer Runde Orangensaft traf und der Laden offiziell zum Sturm freigeben wurde.

Schick und stylish mit einem erweiterten Angebot an fair gehandelten Lebensmitteln, Schmuck, Spielwaren und Dekoartikeln sowie der von Schülern erarbeiteten Kleidungskollektion „Kea Fea“ startet der Laden, dessen Erlös wie bisher an gemeinnützige Projekte fließt, nun neu. Lehrer Dieter Günter erläuterte: „Wir wollen klarmachen, dass nachhaltig und stylish kein Widerspruch sein muss.

Finanzielle Unterstützung für Umbau und Einrichtung kam von der Schule und der VR Bank. Das Modehaus Engelhorn stand im Rahmen eines Projekts seiner Auszubildenden mit Rat und Tat sowie mit Regalsystemen für den Ladenbau zur Seite. Simon Engelhorn von der Geschäftsleitung war zufrieden mit dem Input seiner Azubis. Auch Gisela Korn-Pernikas von der Lokalen Agenda 21 mischte sich unter die Gratulanten. Und die Schüler, die schon im alten Laden im Verkauf tätig waren und nun mitgeholfen haben, den neuen Boden zu verlegen und Regale aufzubauen, wie Juliane Traham, Lara Gaisbauer und Malin Nandzik, sind ebenfalls glücklich: „Es macht Spaß, das Team ist toll, die Arbeit vielfältig und außerdem kann man sich hier für eine wirklich gute Sache engagieren“. WISSENBACH

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