Mit einer Rosenaktion am Weltfrauentag setzen sich die Limesschüler für den fairen Handel ein. Foto: wita/Mallmann

Von Marion Diefenbach

IDSTEIN – Bei frostigen Temperaturen sind die zehn Limesschüler und -schülerinnen in der Idsteiner Innenstadt unterwegs, um langstielige Rosen in allen Farben zu verteilen, die im fairen Handel bezogen wurden, und ernten vielfach dankbar lächelnde Gesichter.

Der „Fairtrade-Town“-Steuerungskreis der Stadt Idstein hatte beschlossen, sich einem entsprechenden Konzept von „Fairtrade Deutschland“ anzuschließen und mit den Siebtklässlern der Limesschule am Weltfrauentag unter dem Motto „Mehr Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen durch fairen Handel“ die Blumen an Passantinnen und beteiligte Unternehmen zu verteilen.

Denn die Stadt Idstein ist nach Qualifizierung in fünf Etappen seit 2015 als „Fairtrade Town“ zertifiziert. Dazu tragen maßgeblich fünf beteiligte Unternehmen bei, die „Fairtrade“-Produkte verkaufen und 50 der insgesamt 200 Rosen erhielten: das Tabaccum, das Café Ungrad, der Naturkostladen Grünkern, der Hexenbuchladen und der „Fairtrade“-Laden. Auch die Hochschule Fresenius setzt in diesem Zusammenhang Projekte um.

Für soziale Projekte

Die Schüler der bereits 2014 als „Fairtrade School“ ausgezeichneten Limesschule, die damit eine Vorreiterrolle spielte, hatten im Rahmen des Unesco-Unterrichts an einer Umfrage zu Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen gearbeitet, die auf Blumenfarmen vor allem in Südamerika (Ecuador) und Ostafrika (Kenia) beschäftigt sind. Allerdings konnte der Fragebogen aufgrund der Erkrankung von Björn Vinx, Vorsitzender des Steuerungskreises und Lehrer an der Limesschule, nicht fertiggestellt werden. Mit gezielten Fragen wollten die Schüler eigentlich auf die Missstände einer oft ausbeuterischen und lebensgefährlichen Branche hinweisen und über „Fairtrade“ informieren. Es sollte beispielsweise nach der Herkunft der meisten Rosen (Kenia) gefragt werden, nach dem Rosenanteil an der gesamten Schnittblumenproduktion (40 Prozent) oder auch nach dem Anteil der Frauen in der Schnittblumenindustrie auf der Südhalbkugel (67 Prozent).

Nach den „Fairtrade“-Standards für Blumen und Pflanzen wird unter anderem eine „Fairtrade“-Prämie von zehn Prozent des Einkaufspreises, den der Importeur zahlt, sozialen Projekten zugeführt. Außerdem gehören Standards wie das Verbot von Kinderarbeit, geregelte Arbeitszeiten und vereinbarte Sozialleistungen für Beschäftigte, Maßnahmen zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit (etwa durch eingeschränkten Einsatz giftiger Pestizide) und die Förderung des Umweltschutzes durch nachhaltige Wirtschaftsweise zu den Grundsätzen von „Fairtrade“.

 

Quelle: http://www.wiesbadener-tagblatt.de/lokales/untertaunus/idstein/idsteiner-fairtrade-town-steuerungskreis-und-der-limesschule-machen-am-weltfrauentag-auf-fairen-handel-aufmerksam_16713633.htm