In der Kölner Innenstadt die Auswirkungen des globalen Handels exemplarisch erkennen und eine den eigenen Konsum kritisch reflektierende Einstellung gewinnen – also global denken und lokal handeln! Dies war das anspruchsvolle Lernziel eines Fair-Trade-Tages der BF31 mit dem Weltladen Köln und Kölle global.
Anhand von zwei Stationen wurden zunächst die Folgen des weltweiten Handels thematisiert:
In der ersten Station erhielten die SchülerInnen Informationen zum Abbau seltener Erden. Seltene Erden werden für die Herstellung von Handys und Smartphones benötigt. Die Schilderung der oft katastrophalen, teils menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen beim Abbau seltener Erden beeindruckte die SchülerInnen sehr – zumal Jordan, ein Schüler der BF31, aus dem Kongo stammt, wo besonders beim Abbau der seltenen Erde Coltan äußerst schlechte Arbeitsbedingungen vorherrschen.
Das als Alternative vorgestellte „Fair-Phone“ stieß entsprechend auf ausgeprägtes Interesse; jedoch verblieben starke Zweifel, ob das Fair-Phone auch wirklich alle gewünschten Funktionen bietet. Eigene ausrangierte Handys und Smartphones dem Wertstoffkreislauf durch Recycling wieder zuzuführen – das konnten sich die SchülerInnen schon eher als eigene Handlungsoption vorstellen.
Die zweite Station widmete sich – bewusst direkt vor der neuen Primark-Filiale am Neumarkt postiert – dem Thema Kleidung. Hier erfuhr die BF31 u. a., dass für die Herstellung und das spätere Waschen einer einzigen Jeans 11.000 Liter Wasser verbraucht werden. Zudem wurde durch das Spannen einer Kordel (vom Urerzeuger bis zum Endverbraucher)das komplexe Netz der an der Produktion beteiligten Länder direkt greifbar gemacht.
Nach dem Motto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ stellte sich die BF31 dem folgenden Einkaufswettbewerb: Jedes Team bekam 15,- € und sollte damit möglichst viele Fair-Trade-Produkte für das anschließende gemeinsame Frühstück beim Weltladen Köln kaufen. Tatsächlich kamen insgesamt genügend Produkte für ein ausgewogenes Frühstück zusammen – zwei Teams zeigten sich jedoch enttäuscht vom teilweise tatsächlich arg begrenzten Fair-Trade-Sortiment des Einzelhandels der näheren Umgebung.
Insgesamt ein sehr gelungener Tag, der durch die motivierten jugendlichen Ehrenamtler vom Weltladen Köln und Kölle global zu einem nachhaltigen Erlebnis wurde und sich unbedingt zur Nachahmung empfiehlt!
Sandra Birkholz