Am 1.2.2020 feierte der Landkreis Offenbach seine Ernennung zum Fairtrade-Kreis. Die Zertifizierungsfeier fand im Kreishaus in Dietzenbach statt. Die Max-Eyth-Schule war mit mehreren Beiträgen an der Gestaltung des nachmittäglichen Festes beteiligt. An einem Infostand konnten sich die Gäste über den Weg zur Fairtrade-Schule informieren. Bei der Podiumsdiskussion stellte unser Schulleiter Herr Gäbert heraus, dass das Fairtrade-Engagement im Rahmen des Bildungsauftrags der Schulen geschieht: Es geht nicht um Werbung oder Kaufanreize für bestimmte Produkte, sondern um ökonomische Aufklärung. Die Max-Eyth-Schule hat als berufsbildende Schule mit einem Wirtschaftsschwerpunkt die Hintergründe der Globalisierung klarzumachen und hier die Frage nach dem fairen Handel, gerechten Handelsstrukturen zu stellen. Auf dem Podium waren neben den Schulleitern der beiden Fairtrade-Schulen des Kreises auch jeweils ein Vertreter des Sports, der Kirchen und der Weltläden vertreten. Gefragt nach der Zukunft ihrer Fairtrade-Projekte stellten die Podiumsteilnehmer heraus, dass alle Bürger, alle Schülerinnen und Schüler aufgefordert sind, durch bewusstes Konsumverhalten an der Verwirklichung fairer Handelsbeziehungen mitzuwirken; die Bildungsinstitutionen werden ihren Beitrag zu dem überfälligen Bewusstseinswandel leisten.

In dem Schülerbeitrag der Max-Eyth-Schule stellten Lea Getaneh und Julian Martin die Fairtrade-Projekte der Schülervertretung vor. Jedes Jahr macht die Schule an den weltweiten „Fairen Wochen“ im September und am Tag der Offenen Tür im November mit. Die SV veranstaltet zum 6. Dezember  eine Fairtrade-Nikolaus-Aktion und zum 14. Februar eine Fairtrade-Valentinsrosen-Aktion; bei den Geschenkaktionen können SchülerInnen ihre MitschülerInnen mit fairgehandelter Schokolade oder Fairtrade-Rosen überraschen; Ziel der Aktionen ist es, auf den fairen Handel, die verschiedenen Fairtrade-Siegel sowie auf ausbeuterische Arbeitsbedingungen und Ungerechtigkeiten des  Welthandels aufmerksam zu machen. Beide Schüler prangerten den Export von Müll als Skandal an, da überdies exportierter Müll in Deutschland als recycelt verbucht werden darf. Sie verwiesen auf den Dokumentarfilm „Welcome to Sodom. Dein Smartphone ist schon hier“, bei dem die furchtbaren Lebensbedingungen tausender Kinder und Arbeiter auf der weltweit größten Elektromüllkippe der Welt bei Accra in Ghana gezeigt werden.  Die Gestaltung fairer Produktions- und Handelsbeziehungen ist eine Menschheitsaufgabe, eine Frage der Menschlichkeit. Der südafrikanische Bischof und Antiapartheidkämpfer Desmond Tutu mahnte schon vor Jahren: „Du wirst niemals frei sein, bis wir alle frei sind.“ Denn es gelten nach wie vor die Worte George Orwells: „Entweder leben alle in einer anständigen Welt oder keiner tut es.“