Nachdem das LFG 2016 zur Fairtrade-Schule ernannt wurde, lag es auf der Hand, dass sich auch ein Projekt in den Projekttagen der letzten Schulwoche des vergangenen Schuljahres mit der Thematik Nachhaltigkeit und fairem Handel beschäftigen würde.

Rund sechzig Schülerinnen und Schüler vorwiegend der 6. bis 8. Jahrgangsstufe begeisterten sich für die Idee, selbst zum Designer zu werden und ein Motiv für ein eigenes fair produziertes und gehandeltes T-Shirt zu entwerfen.

Während der vier Projekttage ging es aber nicht nur darum, kreativ zu werden, sondern in der Vorbereitung lernten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Menge über die Entstehungsgeschichte eines T-Shirts und darüber, was unter Fairtrade zu verstehen ist.
Große Unterstützung erfuhren die fünf Projektleiterinnen Frau Frank, Frau Jäger, Frau Schidzik, Frau Schwickert und Frau Hoffmeister dabei durch Sascha Ivan von der gemeinnützigen Organisation „TELLavision“. Der Verein leitet seinen Namen ab von dem Appell „Tell a vision!“ und will vor allem durch bedruckte T-Shirts auf Missstände in Herstellung und Handel aufmerksam machen.

Die Schülerinnen und Schüler konnten mit Hilfe eines beeindruckenden Filmes den Weg eines T-Shirts vom Anbau und Ernte der Baumwolle bis zum Verkauf verfolgen. Sie erfuhren so Manches über zweifelhafte Anbau- und Erntemethoden sowie Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und Näherinnen.
Als Resultat stand fest: Unter fairen Bedingungen hergestellte T-Shirts kann es nicht für 5 Euro geben. Leider ist ein deutlich höherer Preis bekannter Marken aber nur auf Mehrkosten für Werbung und Gewinn zurückzuführen und kein Hinweis auf bessere Produkte.

Die Projektteilnehmer lernten außerdem die Bedeutung verschiedener Fairtrade-Logos und Bio-Siegel kennen und schwärmten in die nahe gelegenen Bekleidungsgeschäfte aus, um sich nach fair zertifizierter Ware zu erkundigen. Das ernüchternde Ergebnis war, dass es in den aufgesuchten Geschäften nahezu kein Angebot an fairer Kleidung gab und die wenigsten Verkäuferinnen etwas mit den verschiedenen Siegeln und Logos anzufangen wussten.

Offensichtlich gibt es noch kaum ein Bewusstsein dafür, welchen Preis ein T-Shirt für 5 oder sogar nur 3 Euro wirklich hat!
Um dieses zu wecken, entwarf jeder Teilnehmer ein eigenes Motiv und übertrug es mit Textilfarbe auf ein eigenes weißes T-Shirt aus fairer Produktion.

Bei einer kleinen Modenschau wurden die beachtenswerten, phantasievollen Kreationen präsentiert und das Sieger-T-Shirt ermittelt. Das Motiv hierzu malte  Ann-Kathrin K. (9a). ( Das ursprüngliche Motiv wurde mit freundlicher Genehmigung des Herlitz-Verlages dem Malbuch für Erwachsene- Dream Journey 50007509  entnommen und von Ann-Kathrin leicht variiert.)

Dieses ging dann am letzten Tag mit Hilfe des Siebdruckverfahrens unter Anleitung von Sascha Ivan in Produktion.

Mit ihren T-Shirts, kreiert durch Begeisterung, Motivation und Phantasie, haben die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Stimme erhoben für faire Produktions- und Handelsbedingungen.

Eva Hoffmeister

Ein T-Shirt frisch vom Druck