Die Realschule Schöllnach ist Fairtrade-School

Der vorletzte Schultag war ein besonderer Tag für die Realschule Schöllnach. Im Rahmen des „Tages der Ehrungen“ wurden Schüler, die sich entweder durch soziales Engagement in der Schulfamilie, durch herausragende sportliche oder musikalische Leistungen oder durch den besten Notendurchschnitt innerhalb der eigenen Klasse auszeichnen, mit einer kleinen Aufmerksamkeit wertgeschätzt.

In diesem Zusammenhang konnte auch der Erhalt des Siegels „Fairtrade-School“ gefeiert werden. Um dieses Siegel zu erlangen, wurden seit vergangenem Herbst diverse Aktionen seitens des Fairtrade-Teams rund um Fr. Eckmüller und Fr. Weiß durchgeführt: ein Nikolausverkauf, ein Stand mit Eine-Welt-Produkten am Weihnachtsbasar und Sommerfest, eine Osterhasensuchaktion für die 5. Klassen, ein Cocktail-Verkauf mit fair gehandelten Säften und der Verkauf der Plant-for-the-planet-Schokolade, die nicht nur fair gehandelt, sondern zudem auch biozertifiziert ist und bei den Schülern großen Anklang fand.

Zur Beschaffung der Produkte startete man eine Kooperation mit dem Weltladen Hengersberg, der durch seine breite Produktpalette einen großzügigen Einblick in das bunte Sortiment fair gehandelter Waren gewährleistet. Fairtrade geht eben über Schokolade, Bananen und Kaffee hinaus, was die Schülerinnen und Schüler auch anhand ausgewählter Unterrichtsprojekte z.B. in den Fächern Wirtschaft, Erdkunde, katholischer Religionslehre entdecken konnten. Die Lernenden bahnten sich einen Weg durch die verschiedenen Fairtrade-Siegel, erfuhren, welche konkreten Auswirkungen der faire Handel auf die Produzentenfamilien vor Ort hat und welche ökonomischen und sozialen Kriterien ein Betrieb erfüllen muss, um als „fairtrade“ zertifiziert werden zu können.

Das Siegel „Fairtrade-School“ – welches in Deutschland mittlerweile mehr als 600 Schulen tragen – ehrt damit das Engagement der Schülerinnen und Schüler für mehr Gerechtigkeit in der Welt. Sie werden sensibilisiert für einen bewussten, nachhaltigen und fairen Konsum von Waren. Das Argument „Was soll das schon bringen, wenn ich statt konventioneller Schokolade nun fair gehandelte Schokoriegel kaufe?“ kann nicht einfach unreflektiert hingenommen werden, sondern die Schöllnacher Realschüler wollen hinter die Zusammenhänge von Produktionsketten blicken und für mehr Fairness eintreten. Jeder von uns hat es eben selbst in der Hand, ob beispielsweise Kinderarbeit weiterhin hingenommen wird, oder ob wir ein paar Cent mehr ausgeben und dafür unser Kaufverhalten am Fairness-Gedanken orientieren.

Der Startschuss ist gemacht und die engagierte Schöllnacher Realschulfamilie will auch im kommenden Schuljahr spannende Projekte (angedacht ist mitunter ein regionales-faires Frühstück) organisieren, um das Thema „Fairtrade“ weiterhin in den Mittelpunkt zu rücken.