Eine Woche „Missio Truck“ zu Flucht und Vertreibung vor der LES
Der Missio-Truck gestaltet vom Internationalen Katholischen Missions-werk e.V Aachen, macht mit einem interaktives Klassenzimmer in einem LKW-Anhänger Station vor der LES.
Die alles beherrschenden Themen unserer Zeit sind neben dem Klimawandel, die Fluchtbewegungen von Menschen aus Kriegs- oder Katastophengebieten und die damit verbunden Konsequenzen vor allem für die reichen Länder des Nordens. Das Drama besteht darin, dass gerade die reichen Länder letztendlich durch ihren immensen Bedarf an fossiler Energie und seltenen Erden, die Armut und Fluchtbewegungen in den südlichen Ländern begünstigen. Wenn also Menschen in Afrika ausbeutet werden, wenn sie mit bloßen Händen z.Bp. Kobalt oder andere seltene Erden für unsere Handy´s schürfen und sie mit dieser Arbeit nicht einmal ihren Lebensunterhalt verdienen können, dann dürfen wir uns in Europa nicht wundern, dass diese Menschen sich aufmachen, um dorthin zu gehen wo sie ein besseres Leben erhoffen.
Dieser Zusammenhang erschließt sich, wenn man den Missio-Truck betritt, ein riesiger LKW-Anhänger, aufgeteilt in fünf Räume, die alle die Situation flüchtender Afrikaner/innen nachempfinden. Janin Schauer und Marcus Composs, die beiden Referenten im Truck, wiesen die Schüler mittel QR-Karten ein. Jeder einzelne Schüler konnte sich mit Hilfe seines Codes in die Situation eines Flüchtenden hineinversetzen. In jedem Raum begegnet er den Umständen von Flucht der gewählten Kartenidentität. Banden, die Flüchtende ausrauben und bedrohen, tauchen auf Bildschirmen und echt wirkende Geräuschkulissen auf und simulieren Situationen, denen sich kein Schüler so schnell entziehen kann. So wurde Betroffenheit erzeugt. Den Informationsteil übernahm dann Te`te` Agbodan, der verantwortliche Referent des Projekts, in der zweiten Hälfte des Veranstaltungsblocks, im Schulgebäude der LES. Hintergründe und Sachinformationen zur Gewinnung der seltenen Erden für die Handyherstellung in Europa folgten hier dem emotionaleren Teil im Truck und am Ende hat jeder einen Eindruck gewonnen, was Flucht und Vertreibung für Menschen in Afrika bedeutet und welche Verant-wortung jeder Handybesitzer, hier bei uns, daran hat.
Fast 800 Schüler haben sich so über dieses Thema informiert, es waren auch Klassen aus dem NKG und der PRS dabei. Die Rückmeldung der Schüler war überwiegend positiv, vor allem der interaktive Teil im Truck hat begeistert.
Das Schul-Weltladenteam hat sich im Laufe der Woche um das leibliche Wohl der drei Truckmitarbeiter gekümmert und eine warme, gesund und fair gekochte Mahlzeit auf den Tisch gebracht. Auch unser Schulleiter Herr Trabold hat sich zur Runde gesellt, so hat sich noch manch ein persönliches Gespräch zum Thema ergeben. Dabei wurde Janina, Marcus und Te`tè für die tolle Veranstaltung gedankt und mit den besten Wünschen und einem Geschenk verabschiedet.