Bereits im Schuljahr 2011/12 ging es los:
Nachdem im Erdkundeunterricht bei Frau Müller der Kakaohandel in Afrika behandelt wurde, wollte sich die Klasse 7a näher über das Thema „fair trade“ informieren. Deswegen organisierte die Klasse einen Besuch von Frau Zettelmaier, die ihnen vieles über „fair trade“ Produkte erklären konnte. Sie selbst unterstützt die Weltläden, von denen z.B. ein großer in Haßfurt betrieben wird. Frau Zettelmaier klärte die Schüler über die ungerechte Lohnverteilung in anderen Ländern wie z.B. Afrika auf. Sie gab ihnen zu bedenken, dass die Plantagenarbeiter dort so schlecht bezahlt werden, weil in Ländern wie Deutschland Rohstoffe wie z.B. Kaffee, Kakao, Baumwolle oder Bananen billigst eingekauft werden. Die Bauern bauen dann nur noch für den Weltmarkt an, was wiederum dazu führt, dass Ackerflächen für den eigenen Anbau verloren gehen.
Frau Zettelmaier setzt sich für den Verkauf von „fair trade“ Produkten ein, damit die Plantagenarbeiter gerecht entlohnt werden und dass die Produkte auch ohne Kinderarbeit hergestellt werden. Nach diesem interessanten Vortrag nahm sich die Klasse ein Projekt zum fairen Handel vor!

Projekt „Fair Trade“
Vorgehen: Die Klasse, unterteilt in 3er Gruppen, arbeitete im Religionsunterricht und Erdkundeunterricht selbstständig am Thema „fair trade“. Jede Gruppe fertigte ein Plakat, ein Handout und ein Referat an, welches in den Klassenstufen 5, 6, 7 und 8 vorgetragen wurde. Zwei weitere Klassen informierten sich dazu bei Frau Müller-Förtsch im Weltladen über das Thema. Ein Pausenverkauf mit Produkten aus dem Weltladen wurde außerdem mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Müller-Förtsch organisiert.
Zur Auswertung des Projekts entwickelte eine Schülergruppe einen Fragebogen, um festzustellen, ob fair gehandelte Produkte von den Schülern angenommen werden.

Durchführung: Am 18.05.2012 und am 22.05.2012 ging dann jede einzelne Gruppe, bepackt mit Infomaterial, Handout und Plakat, in die ihr zugeteilte Klasse, um dort kräftig Werbung für ihr Anliegen zu machen. Die Anfangsnervosität ließ schnell nach und so konnte mächtig Überzeugungsarbeit geleistet werden, was sich anschließend im Pausenverkauf bemerkbar machte. Das Umsatzplus von knapp 200EUR machte die Klasse sehr stolz.
Auswertung: Aufgrund der positiven Resonanz möchte sich die Klasse 7a für einen kleinen Sortimentswechsel beim Pausenverkauf stark machen. Die folgende Auswertung spricht dafür, dass der soziale Gedanke vielleicht die Schüler dazu bringt, in Zukunft den doch etwas teureren Schokoriegel zu kaufen – dafür aber fair gehandelt.

Weiter ging es dann im Schuljahr 2012/13:
Ein Fair-Trade-Schulteam wurde am 20.11.2012 gegründet. In diesem Schulteam ist die gesamte Klasse 8a, unsere Lehrerin Frau Müller, weitere Lehrer unserer Schule, unsere Konrektorin Frau Küfner und noch Fr. Krug und Fr. Zettelmeier (Eltern).
Außerdem überlegte sich die Klasse 8a wie es in diesem Schuljahr mit ihren Aktionen zum Thema Fairer Handel weiter geht.
Fair ist mehr!
…lautet ein Marketing-Spruch der Klasse 8a, um faire Schokoriegel beim Pausenverkauf zu etablieren. Nachdem im Schulforum beschlossen wurde, dass die herkömmlichen Schokoriegel durch faire Riegel ersetzt werden, wurden innerhalb kürzester Zeit neben „Fair ist mehr!“ noch weitere sechs Slogans gefunden:
– Kauft die fairen Schokoladen, dann schlagen sie Dir nicht auf den Magen!
– Es ist fair, deswegen schmeckt es fair!
– Stoppt die Kinder am Arbeiten, kauft faire Schokoladen!
– Zahlt ein bisschen mehr, dann lebst auch Du ganz fair!
– Zahle ein bisschen mehr, dann leben arme Kinder fair!
– „Speed“ macht euch fetter, der faire Riegel macht euch netter !
Werbewirksam wurden diese auf Plakaten im gesamten Schulhaus ausgestellt. Eine weitere Marketingmaßnahme war die kostenlose Verkostung der Riegel am Nikolaustag. Die Jungs und Mädels der 8a hatten alle Hände voll zu tun, dem Ansturm der Massen Herr zu werden. Es lässt sich doch kein Schüler lange bitten, wenn es kostenlos Schokolade gibt! Und die überzeugte: Sie schmeckt deutlich besser als herkömmliche Schokolade und bietet dank des fairen Handels Schoko-Genuss ganz ohne schlechtes Gewissen.

Außerdem wurde unser Fair-Trade-Kompass von unserem Schulleiter Hr. Heckl und unserer Konrektorin Fr. Küfner unterzeichnet. Wir wollen damit unser Engagement zeigen und beweisen, dass wir auch im nächsten Schuljahr weitere Aktionen planen.

In den Monaten Dezember und Januar wurden dann probeweise die unterschiedlichsten Sorten, wie z.B. Black n` White, Kokos, Himbeere oder Jo-Beere im Pausenverkauf durch Hr. Fischer verkauft. Für alle dieser GEPA-Riegel mit Vollmilchrezeptur wird die fair gehandelte Bio-Alpenmilch der Milchwerke Berchtesgadener Land verwendet. Auch das Palmfett, das in einigen Riegeln enthalten ist, ist bio und fair. Nachdem die Schülerinnen und Schüler durch ihr Kaufverhalten bestätigten, dass diese einfach nur lecker sind, wurde ab dem 2. Halbjahr entschieden, die Fair-Trade-Riegel endgültig im Pausenverkauf aufzunehmen.

Bei einer weiteren Aktion der Klasse 8a wurde eine Familie unterstützt, die in Folge eines Wohnhausbrandes von der Kleidung über Wertgegenstände bis hin zum Auto alles verloren hatte. Dazu organisierten die Schülerinnen und Schüler einen Pausenverkauf mit einem breiten Sortiment an fair gehandelten Produkten. Der kleine aber feine Gewinn konnte anschließend der Familie übergeben werden.

Im Unterricht wurde das Thema “Fair Trade” in den Klassen 8a (Thema Kaffee) und 7d (Thema Tropischer Regenwald) behandelt. In diesem Zusammenhang möchte die Klasse 8a für das nächste Schuljahr den Lehrern den fair gehandelten Kaffee im Lehrerzimmer anbieten. Die Idee dazu wurde im Unterricht geboren…