Die FairTrade – AG und der Grundkurs Katholische Religion von Frau Schmitz-Arenst aus der Jahrgangsstufe 12 haben eine Andacht zum Thema „Nein! zu Fast Fashion“ , d.h.  zur Problematik der weltweit ausufernden Kleidungsproduktion der Textilindustrie und des hemmungslosen Kleidungs-Konsums in den westlichen Ländern gestaltet. Die Andacht sollte die Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 über unmenschliche Arbeitsbedingungen in den sogenannten Drittweltländern, wie z.B. ausbeuterische Löhne, Zwangsarbeit, Mangel an Arbeits- und Sicherheitsschutz, Kinderarbeit und Diskriminierung am Arbeitsplatz aufklären. Dass diese unhaltbaren Zustände Tatsachen sind, wurde anhand von Filmausschnitten aus dem Dokumentationsfilm „The true cost“ verdeutlicht. Die Schüler informierten unter anderem über die Unfälle in Rana Plaza in Bangladesh, wo der Einsturz einer Fabrikhalle mehr als 1000 Textilarbeiterinnen das Leben kostete, aber auch über die grausame Situation der Baumwollbauern in Indien, die eine weitgehend unbekannte Suizid-Welle auslöste, bei der sich im Laufe der Zeit mehr als 200.000 Kleinbauern das Leben nahmen.

Die Vorbereitung der Andacht verlief über mehrere Unterrichts-Stunden, denn zuvor haben sich die Schüler des Religionskurses  und der AG intensiv mit dem Thema des Ethischen Konsums beschäftigt. Gemeinsam guckten sie den Film „The true cost“ . Für die Andacht wurden anschließend Filmszenen ausgesucht und kommentierende Texte sowie Fürbitten geschrieben.

Des weiteren bereiteten die Schüler Referate und Präsentationen zu unterschiedlichen Themen vor wie z.B.  „Acht Kriterien für menschenwürdige Arbeit“ / Fair Trade in Deutschland“ / Die Situation der Frauen in der Textilindustrie der Entwicklungsländer / Die Arbeit und Funktion der ILO / Die Kampagne „Saubere Kleidung“ .

 Bereits vor den Andachten wurde mithilfe von zuvor ausgefüllten Fragebögen das Kaufverhalten der Jahrgangsstufen 10 und 11 in puncto Kleidung analysiert. Die Ergebnisse wurden den Schülern zu Beginn der Andacht präsentiert – sie zeigen, dass die meisten Schüler nicht nach Bedarf, sondern aus Lust am „Shoppen“ oder weil sie zur Abwechslung einfach mal etwas neues haben möchten, einkaufen gehen. Doch was hat unser Konsum mit den Textilarbeiterinnen in den Niedriglohnländern zu tun?

Die Schüler der Jahrgangstufe 10 und 11 wurden darauf aufmerksam gemacht, dass  Wir die Konsumenten sind , welche die zahlreichen Angebote der Fast-Fashion-Ketten annehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, mit unserem Kaufverhalten Einfluss zu nehmen und ein Zeichen zu setzten. Herr Flüchter gab viele Beispiele in seiner Predigt, die er in das Thema Fastenzeit integrierte – von Kleidertauschbörsen über Internetkampagnen bis zum Kauf fair produzierter Kleidung. Oftmals sind die fairen Kleidungsstücke nur ein paar Euro teurer als die herkömmliche Kleidung. Aus diesem Grund ist die neue Schulkleidung des TFGs ebenfalls auf Fair Trade umgestellt worden. Die Vorsitzende der Elternpflegschaft Frau Julius-Büßelmann und Frau Schmitz-Arenst regten die Jahrgangsstufen an, auch die zukünftigen Abi-Pullis und Leistungs-Kurs-Hoodies als Fair Trade-Ware zu kaufen.

Ziel der Andacht war es, den Schülern ein klares Bild von der rücksichtslosen Ausbeutung der Textilarbeiterinnen zu vermitteln und zu einem nachhaltigen Kaufverhalten zu motivieren. Der Applaus am Ende der Andachten zeigte, dass sich viele Teilnehmer der Andachten sensibilisieren und interessieren liessen.