Wie bereits berichtet, setzt sich die Fairtrade-AG der Schule am Meer (SaM) dafür ein, dass an der Schule, und möglichst auch in ganz Büsum, nur noch fair produzierte Bälle zum Einsatz kommen. Das in Nürnberg ansässige Familienunternehmen Bad Boyz wird diese Bälle liefern. Geschäftsgründer Robert Weber und seine Frau Judith besuchten im Rahmen ihrer Vortragsreihe in Nordfriesland und Dithmarschen die SaM und gaben Einblicke in die Firmenphilosophie und die Produktion.

Britta Baar, Leiterin der Fairtrade-AG, hatte zu dieser Präsentation die Klassen 10a, EOa und EOb, Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje sowie interessierte Lehrkräfte geladen. Die Bad Boyz Ballfabrik wurde 2014 von Robert Weber, der ursprünglich eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht hat, gegründet. Es ist ein kleines Familienunternehmen, das auch sehr individuelle Bälle herstellt. Inzwischen hat Tochter Alena die Geschäftsführung übernommen. Ihr Vater ist der Marketing- und Vertriebsleiter und hält engen Kontakt zur Produktionsstätte in Pakistan. Rund 60 Reisen nach Pakistan hat er inzwischen unternommen. Produziert werden sie beim Fairtrade-zertifizierten Unternehmen Vision in der Industriestadt Sialkot im Nordosten Pakistans.

700 Ballhersteller sind dort ansässig, doch in den meisten Betrieben sind die Arbeitsbedingungen im Hinblick auf Bezahlung, Arbeitssicherheit und Ausgestaltung des Arbeitsplatzes nicht gut. Lediglich sechs Hersteller in der Stadt sind Fairtrade-zertifiziert. Pro Jahr werden in Sialkot rund 70 Mio. Bälle hergestellt. In den Jahren, in denen eine WM oder EM stattfindet, kann die Zahl auf bis zu 90 Mio. steigen, darunter auch viele billige Werbebälle. Bei Vision sind 700 Mitarbeiter tätig. Das Unternehmen erfüllt die extrem hohen Fairtrade-Auflagen.
In der Präsentation erfahren die Gäste viel über die Herstellungsverfahren, den Produktionsablauf und die guten  Arbeitsbedingungen bei Vision. Außerdem gibt Robert Weber viele Beispiele, wie Bad Boyz sich vor Ort sozial engagiert. Wenn Robert Weber vor Ort ist, hat er keine Scheu, in den verschiedenen Abteilungen selbst mitzuarbeiten. Darüber hinaus ist das kleine Familienunternehmen stolz, dass alle verwendeten Materialien für die qualitativ hochwertigen Bälle schadstofffrei  sind.
Um sich einen Eindruck zu verschaffen von den unterschiedlich gefertigten Bällen und ihrem Innenleben hat das Ehepaar einige individuell gestaltete Modelle mitgebracht. Bislang sind Fußbälle, Handbälle und Volleybälle erhältlich. Einige Schüler wären am liebsten gleich damit auf den Pausenhof gedribbelt.