Im Herbst 2017 hat unsere Ludwig-Thoma-Grundschule Traunstein beschlossen, Fairtrade-Schule zu werden und schnell waren Kinder, Eltern und Lehrer für einen Arbeitskreis gefunden. Nachdem beim ersten Treffen der Sinn des Fairen Handels vorgestellt war, sprudelten die Ideen für Aktionen und Maßnahmen aus den Teilnehmern nur so heraus.

Allen war klar, dass es wichtig sei, erst einmal alle Personen in der Schule, also Kinder, Lehrer, sonstiges Schulpersonal, sowie auch die Eltern über den Fairen Handel und unser Vorhaben, Fairtrade-Schule zu werden, zu informieren. So war unsere erste Aktion, die Planung und Durchführung einer Schulversammlung. Eifrig wurden Bananen gebastelt, anhand derer die teilnehmenden Kinder durch die Klassen gingen, um die Schulversammlung anzukündigen. Auch ein Logo wurde von den Kindern erstellt und mithilfe eines versierten Papas einsatzfähig umgestaltet. Eine Gruppe bereitete ein Theaterstück vor, das kindgemäß den fairen Handel erklären sollte.

Am 13.3.18 war es dann so weit und alle Kinder und Lehrer der Schule, insgesamt ca. 500 Personen, wurden zu der Schulversammlung in die Pausenhalle eingeladen.

Wir begannen damit, dass wir die Mitglieder unseres Team, also auch die Eltern, die kommen konnten, vorstellten. Dabei entstand ein Plakat, das anschließend in der Infoecke in der Pausenhalle aufgehängt wurde mit dem Hinweis, dass jeder des Teams als Ansprechpartner fungiert, wenn andere Schüler Ideen oder Fragen haben.

In dem Theaterstück wurde anschließend dargestellt, was Fairer Handel eigentlich bedeutet: Ein Käufer kommt in ein Geschäft und fragt, was eine Tafel Schokolade kostet. Als der Verkäufer ihm antwortet: „49 ct“, kauft er gleich 10 Packungen. Im nächsten Geschäft ist die Schokolade schon etwas teurer. Auf die Frage, ob Kinderarbeit darin steckt, sagt der Verkäufer: „Ich weiß nicht, aber ich schau mal nach.“ Er öffnet eine riesige Tafel Schokolade und dahinter werden zwei Kinder mit Arbeitskleidung und Sichel sichtbar, die ihre Köpfe hängen lassen. Der Käufer sagt, das sei ja unverantwortlich, er wolle die Schokolade nicht und ginge lieber in den Eine-Welt-Laden. Daraufhin ruft der Verkäufer laut: „Dann geh doch zum Fairen Handel (angelehnt an die Reklame: dann geh doch zu Netto)!“ Der Käufer geht zum EWL und erkundigt sich wieder nach dem Preis und nach der Kinderarbeit. Auch dieser Verkäufer schaut nach und nun stehen hinter der Schokolade zwei Kinder mit Ball und Schulbuch, die lachen. Der Kunde kauft sich eine Faire Schokolade von GEPA und beißt gleich genüsslich hinein.

Nach diesem kurzweiligen Theaterstück informierte Frau Kirchmaier noch etwas genauer über den Fairen Handel und wie jede/r einzelne diesen unterstützen kann und was auch an der Schule noch geplant ist, wie z.B. Slumhütte und Verkauf von fairen Milchmixgetränken beim Sommerfest.

Danach zeigten die Kinder vom AK Fairtrade-Schule die Produkte, die es bisher schon an der Schule gibt: Bälle für den Sportunterricht, Bananen in der Obstkiste, Kaffee, Zucker und Pausensnacks im Lehrerzimmer, sowie die Brezen und die Nikoläuse der einmaligen Aktionen.

Stolz überreichten die Kinder dem Schuldirektor ein T-Shirt mit dem Logo „Fairtradeschule Ludwig-Thoma-Grundschule“, das alle Mitglieder des AKs auch trugen (bezogen vom memo-Verlag).

Damit das Thema „Fairer Handel“ immer bei den Kindern präsent bleibt, erhielt jede Klasse für ihr Klassenzimmer eine Riesenbanane mit dem Schullogo und der Aufschrift „Wir  machen mit!“.