Vieles war geplant für das Schuljahr 2019/2020. Nachdem sich unser Fairtrade-Team von der Zeppelin-Gewerbeschule wegen der abschlussbedingten Abgänge engagierter Mitglieder erst kurz zuvor neu aufgestellt hatte, wollten wir unseren Blick auf verschiedene Bereiche des fairen Handels ausweiten. So sollte neben der Produktion von Esswaren beispielsweise auch die Kleiderproduktion mit entsprechenden Aktionen und nach Möglichkeit auch Exkursionen stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Leider blieb es diesbezüglich bislang oft beim Status des Möglichen, weil die Corona-Krise vieles Angedachte und bereits fest Eingepante vereitelte. Dabei waren die Vorzeichen für das zweite Schulhalbjahr alles andere als schlecht: Die Öffentlichkeit schien auch durch die Fridays-for-Future-Bewegung mehr denn je sensibilsiert zu sein für die Schattenseiten unserer globalisierten Welt, in der Umweltprobleme und ungerechte Wirtschafts- und Sozialverhältnisse oft eine unselige Union bilden. Entsprechend wurden auch unsere Verkaufs- und Info-Aktionen etwa vor Weihnachten oder am Tag der offenen Tür unserer Schule gut angenommen. Als im März dann die Schulen geschlossen wurden und unser frisch formiertes Team seine Planungen überdenken musste, stand natürlich die bange Frage im Raum, ob die Menschen in Corona-Zeiten bei all ihren sehr berechtigten Sorgen überhaupt noch einen “Nerv” für fairen Handel haben würden. Ist es für jemanden, den Existenzängste plagen, wirklich noch wichtig, ob ein Produkt unter fairen Bedingungen hergestellt und vertrieben wurde?

Wir vom Fairtrade-Team der Zeppelin-Gewerbeschule Konstanz sagen: Ja, jetzt erst recht! Schließlich hängt die Verbreitung von Krankheiten oft auch mit unhygienischen Lebensbedingungen zusammen, die durch ärmliche Lebensverhältnisse begünstigt werden, welche wiederum eine wesentliche Ursache darin haben, dass wir Menschen in reicheren Ländern unser Leben im Wohlstand auf Kosten von Menschen in ärmeren Ländern führen. Aufgrund dieser Problematik, die auch im (Fern-)Unterricht in verschiedenen Fächern vertieft wurde, wollen wir mehr denn je unseren Beitrag zu weltweit fairen Handelsbedingungen leisten und uns als Team an der Schule, aber auch als Einzelpersonen in unserem Privatleben dafür mit ganzem Herzen einsetzen, damit das Motto “Gemeinsam für eine bessere Welt” kein utopisches Wunschdenken, sondern auch und gerade in Krisenzeiten gelebte Praxis ist.

In diesem Sinne wünschen wir vom Fairtrade-Team der Zeppelin-Gewerbeschule Konstanz Ihnen und Euch einen in jeder Hinsicht gesunden und erholsamen Sommer, in dem man trotz der noch immer vorhandenen und eventuell wiederkehrenden Einschränkungen Gemeinschaft mehr denn je erleben möge.