Faires Frühstück am Rathenau

 

Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die AG „Schüler-fairändern-die-Welt“, kurz SfW-AG, der Walther-Rathenau-Schulen die Fünftklässler wieder zum fairen Frühstück in die Mensa einladen.

Dieses fand an zwei Terminen am Ende des letzten Schuljahres statt: Zunächst für die vier Realschulklassen und dann für die fünf Gymnasialklassen, d.h. für ungefähr 250 Personen.

Jeweils zwei Klassen (einmal sogar drei Klassen), wurden von ihren Lehrkräften in die Mensa gebracht.

Sie verteilten sich auf die drei Tischreihen und beäugten neugierig die Servierwagen, die mit fairen Bananen, Äpfeln, Müsli, Schokocreme, Honig, Honigwaffeln, Kräuterquark, Brot, Milch, Orangensaft und Apfelsaft gut gefüllt waren

Angelika Lauer, die zusammen mit Claudia Markert die SfW-AG leitet, begrüßte die Schülerschaft und erläuterte am Beispiel Kakao und Schokolade, was fair bedeuten würde. Sichtlich entsetzt waren die Schüler, als sie hörten, dass manche Kinder in ihrem Alter von den Eltern an die Besitzer von Kakaoplantagen verkauft werden, um die Familie finanziell über Wasser zu halten.

Schokolade.

Nun sollten die Schüler die Texte, die auf den Tischen lagen, vorlesen. Dabei stellte sich heraus, dass nur die Tischreihe in der Mitte Frühstück bekommen würde, da sie dem reichen Teil der Welt angehört. Die beiden äußeren Tischreihen würden leer ausgehen, da sie den armen Teil der Bevölkerung repräsentierten.

Da dies ein faires Frühstück werden sollte, erhielten die „reichen“ Schüler folgende Aufgabe:

Erst wenn sie alle Lebensmittel, die auf mehreren Servierwagen standen, fairteilt hätten, darf gefrühstückt werden. Die Weltpolizei, d.h. die SfW-AG, überprüfte die Fairteilung der Lebensmittel.

Nach kurzem Überlegen wurde die Aufgabe gelöst, so dass sich alle Schüler das Faire Frühstück schmecken lassen konnten.

Wie im Flug verging diese ungewöhnliche Schulstunde, und die Fünftklässler verabschiedeten sich strahlend und dankbar.

Nun hieß es Tische abräumen, Servierwagen auffüllen und spülen, damit die nächsten beiden fünften Klassen zum Frühstück kommen konnten.

Unterstützt wurde die AG dabei von Sonja Pfister, Mary Ritzmann, Melanie Garciarojas und Claudia Bönig, alle vier Vorstandsmitglieder des Schulfördervereins.

Als externe Gäste waren einige Mitglieder der lokalen Agenda zugegen, u.a. Roland Merz und Renate Schuler, die faire Geschenke für die Rathenau-Schülerschaft und die fleißigen Helfer mitbrachten.

Dass das faire Frühstück für die neun Fünften Klassen kostenlos angeboten werden konnte, ist der Transfair e.V., dem Förderverein, dem Elternbeirat und den Fördermitteln „Alltagskompetenzen“ zu verdanken. Zum Schluss waren sich alle einig, von der SfW-AG über die Schüler, die Ehrengäste bis hin zur Schulleiterin Kerstin Petz, dass das faire Frühstück auch im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.