Viele der Waren, die wir im Alltag kaufen, werden unter fragwürdigen Bedingungen produziert – und wir alle machen uns zumeist kaum Gedanken, zu welchem wahren „Preis“ wir konsumieren. 

Wie läuft die Produktion von Textilien in Bangladesch ab ? Unter welchen Bedingungen arbeiten die Näherinnen in den Textilfabriken ? Welchen Lohn erhalten die Arbeiter bei der Produktion von Sportschuhen ?  Was sind fair produzierte Lebensmittel ?

Das sind nur einige Fragen, die wir -die Klasse 10c- zusammen mit unserer Wirtschaftslehrerin Frau Jansen- bei einer FAIR-KAUFT-Führung näher beleuchten wollten. Wir trafen uns dazu um 9.30 Uhr vor dem Haus der katholischen Stadtkirche in Nürnberg.

Frau Gries, pädagogische Mitarbeiterin vom „Fenster zu Welt“ nahm uns in den nächsten zwei Stunden mit auf Erkundungstour durch Nürnberg. Die Stadtführung nennt sich „Fairkauft“ und informiert zu Menschenrechten und nachhaltigem Konsum.

Unsere erste Station war die Straße der Menschenrechte. Hier erfuhren wir Wichtiges zu den Menschenrechten und inwieweit diese in Deutschland aber vor allem auch in den Produktionsländern unserer Konsumartikel eingehalten werden und wo es Defizite gibt. In der Breiten Gasse legten wir einen zweiten Stopp ein. Umgeben von namhaften Anbietern aus dem Textileinzelhandel erfuhren wir spielerisch mehr über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitskräfte in Textilfabriken.

Wir besuchten aber auch Geschäfte, in denen es Erzeugnisse gibt, bei deren Herstellung die Menschenrechte gewahrt werden, also faire Produktionsbedingungen herrschen, wie den Vaude Shop für Outdoorbekleidung oder den Oxfam-Laden. Wichtig ist, dass wir als Konsumenten auf Fair-Trade Siegel und bestimmte Logos achten, anhand derer wir uns rückversichern können, dass die Produktionsbedingungen fair sind.

Der Stadtrundgang endete im Fenster-zur-Welt-Laden in der Innenstadt. Frau Gries stattete uns hier mit Erkundungsaufträgen aus: Wir sollten die Informationen auf den Verpackungen der fairen Lebensmittel auswerten: Gibt es Informationen zu den Herstellungsbedingungen ? Wie unterscheiden sich die Verpackungen von denen herkömmlich gehandelter Produkte ? Wir fanden heraus, dass die Waren sehr bunt präsentiert werden. Exotische Düfte stiegen in unsere Nasen. Wir durften die Waren fühlen und betasten. Wir stellten fest: Oft werden auch persönliche Lebensgeschichten auf den Produkten abgedruckt, beispielsweise erfährt man etwas über das Leben eines Kakaobauern aus Ghana. Wir merkten schnell, dass die Verkaufsatmosphäre im Laden angenehm ruhig ist, wir konnten mit allen Sinnen den Verkaufsraum erkunden.

Was wir als Klasse von dieser Führung mitgenommen haben, ist, dass wir als Konsumenten im Hinterkopf behalten sollten, welchen Einfluss wir mit unserer Konsumentscheidung auf die Einhaltung von Menschenrechten und Produktionsbedingungen haben. Dass viele Produkte, die wir im Alltag kaufen, oft unter äußerst fragwürdigen Bedingungen hergestellt werden. Dass wir nach der Führung nur noch fair gehandelte Klamotten kaufen werden scheint aber unrealistisch, allein schon weil unsere finanziellen Mittel beschränkt sind. Aber das Bewusstsein für Fair-Trade- Produkte, das hat sich seit der Führung auf jeden Fall verstärkt. Das ist ja zumindest ein guter Anfang !