„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Friedrich Schiller)

Am 28.10.2016 fand im Fünfer-Flur des Edith-Stein-Gymnasiums Bretten wieder einmal ein Spieleabend statt. Von 16 Uhr bis kurz vor Mitternacht traten Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und weitere Mitglieder der ESG-Familie miteinander und gegeneinander in verschiedenen Gesellschaftsspielen an.

In Zeiten, in denen Bildung vor allem ökonomischen Zielen und Nützlichkeitserwartungen unterworfen ist, hat das Spiel in seiner ursprünglichen Form kaum mehr einen Platz. Dabei zielt Schiller mit seiner oft zitierten Sentenz wohl vor allem auf eines ab: Freiheit. Die Freiheit der Phantasie, der Einbildungskraft, der Kreativität, die nützlich sein kann, aber eben nicht sein muss. Von dieser Haltung bekam man ein Gefühl, wenn man am letzten Schultag vor den Herbstferien in den Fünfer-Flur des Edith-Stein-Gymnasiums hineinschaute. Überall tauchten Menschen in mythische, märchenhafte Welten ein, kombinierten verschiedene Ausdrücke zu Oberbegriffen, jagten Werwölfe und Hexen und näherten sich den großen Staatssystemen mithilfe des Kartenspiels eines kommunistischen Kängurus. Die Palette der Spiele reichte dabei von neusten Erscheinungen auf dem Spielemarkt bis hin zu Klassikern wie Poker oder Kartenspielen. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Spieleabends wurden wie immer von der Fair-Trade-AG und selbstgemachten Speisen von Eltern und Schülern bestens versorgt. Ein großer Dank gilt den beiden Organisatoren Philipp Brüggemann und Jürgen Kohl.

Als ein Zeichen des Erfolgs dieses Abends und der Umsetzung des eingangs beschriebenen Schiller-Zitats kann die Tatsache gedeutet werden, dass am letzten Schultag vor den Herbstferien so viele Schülerinnen und Schüler und auch ihre Eltern das Schulgebäude gar nicht mehr verlassen wollten. Und so wunderte sich auch keiner der Anwesenden, dass es auch spät am Abend aus Richtung der Kartenspiel-Gruppe immer noch lautstark tönte: „Schnick-Schnack … Ohne Brunnen!“

Florian Luft