Am Dienstag den 25. September 2018 besuchten acht Vertreter der Gesamtschule Hattingen die Fairtrade Akademie in Duisburg. Die Akademie fand im Rahmen der Kampagne „Fairtrade Schools“ statt. Den Auftakt der Akademie machte das großartige Theaterstück „Global Playerz“ vom Theater Sonni Maier über „globale Zusammenhänge, über Hunger, Armut und Lohnausbeutung – und was ein deutscher Durchschnittsteenie dagegen tun kann.“ Dann Begannen die Workshops, Chatgruppen und eine Ralley, die über verschiedene Unterthemen des Fairen Handels informierten. Die angehenden Fairtradebotschafter der Gesamtschule Hattingen teilten sich einzeln auf die Angebote auf, um möglichst viele Inspirationen für unser Fairtrade-Schulteam in Hattingen zu sammeln.
Die Chatgruppen behandelten verschiedene Vernetzungsmöglichkeiten zum Fairen Handel. Besprochen wurde beispielsweise wie man Schulen mit Investoren vernetzten könnte, welche Projekte man noch machen könnte und wie man beispielsweise mehr Reichweite und Aufsehen erwecken kann. In den Workshops ging es unter anderen um die Themen „Fairer Handel und Kinderrechte“, “Tools & Tipps für ein professionellen Sozial – Media Auftritt“ und „Überzeugend argumentieren für den Fairen Handel“.
In dem Workshop „Welthandel – was läuft eigentlich schief?“ wurde das Spiel „Perlentausch“ gespielt. Es ging darum klar zu machen, wie gierig Menschen respektive Wirtschaftsunternehmen westlicher Staaten sind. Zu Beginn hatten alle gleich viele Kugeln, die jedoch je nach Farbe verschiedene Wertigkeiten hatten. Durch Tauschen konnte man die Wertigkeit dann wieder steigern, in dem man sich beispielsweise auf gelbe Kügelchen spezialisierte. So begann ein Tauschhandel, wobei, in Anlehnung an die Realwirtschaft immer die Reichsten sich neue Regeln ausdenken dürfen. In dem Spiel wurde sehr deutlich, wie die „reichen Länder“ den „ärmeren Ländern“ (Entwicklungsländern) vortäuschen ihnen zu helfen, sie dabei jedoch immer mehr ausbeuten.
Im Workshop „Fairer Handel – was steckt dahinter? – Eine Übersicht zu Akteuren und Kriterien“ wurden die Sozialstandards zum fairem Handel und deren Kontrollen besprochen. Hier wurde offen darüber gesprochen, dass die Händler und Verkäufer immer noch wesentlich mehr an den teuren FT-Produkten verdienen als die Kleinbauern. Auch der „Mengenausgleich“ bei fairen Produkten wurde kritisch hinterfragt und nur als vorübergehende Lösung dargestellt. Aber immerhin wird mit dem Fairtradesigel Kleinbauern ein garantiert kostendeckender Preis für ihre Waren garantiert, auch wenn die Weltmarktpreise schwanken. Auch eine zusätzliche Fairtrade-Prämie wird in gemeinschaftliche Projekte, wie die Gründung von Schulen und Krankenversicherungen gesteckt. Bestimmte Pestizide sind verboten, ökologische Bewirtschaftung wird belohnt. Die Verifizierung und Kontrolle der Fairtrade-Standards wird durch die FLOCERT GmbH, einer unabhängigen Fairtrade Zertifizierungsstelle mit Sitz in Bonn, durchgeführt.
Zusammenfassend können wir sagen, dass wir bei der Fairtrade-Akademie eine Menge neuer Einblicke gewinnen konnte. Uns wurden die Augen nochmal weiter geöffnet, selbst etwas mehr auf den eigenen Konsum zu achten. Es wurden gute Ideen und Projekte vorgestellt, die wir selbst noch unterstützen und an unserer Schule starten können.
Pauline E., Marc K., Fabian W.