Kurz vor Weihnachten fand in der Unterstufe des Gymnasiums Seligenthal ein Fairtrade Tag statt.

 

 

„Worin unterscheiden sich Fairtrade Orangen von normalen Orangen?“, war das Thema in den fünften Klassen. „Sie sehen doch alle wie Orangen aus.“ „Ja, das mag schon sein“, – und so erklärten die Tutoren aus den 10. Klassen denSchülern erst einmal den Begriff Fairtrade und warum das Gymnasium Seligenthal seit Jahren eine Fairtrade Schule ist.

In praktischen Lernstationen erfuhren die Schülerinnen und Schüler, was den Unterschied ausmacht:

Es geht hauptsächlich darum, dass alle Leute von ihrer Arbeit menschenwürdig leben, die Kinder in die Schule gehen und mit der Fairtrade Prämie beispielsweise Trinkwasserbrunnen oder Krankenstationen gebaut werden können. Bei Produkten mit dem Fairtrade Zeichen und denen aus dem Weltladen wird das garantiert.

In den sechsten Klassen machte man sich über die „Globalisierung im Kleiderschrank“ Gedanken. Woher kommt unsere Kleidung, was verdient eine Jeansnäherin, waren nur einige der Fragen, mit denen sich die Schüler beschäftigten. Dass eine Jeans tatsächlich oft über 50.000 Kilometer gereist ist, bis sie von der Fertigung in unseren Kleiderschrank wandert, oder dass eine Näherin für eine Jeans nur etwa 50 Cent bekommt, war für etliche Schüler doch recht erstaunlich. Viele Kinder arbeiten in den Entwicklungsländern in der Textilbranche. Sie können ihren Lohn aber nicht behalten, sondern geben ihn in der Familie ab, damit es für diese zum Überleben reicht. Das nennt sich ausbeuterische Kinderarbeit. Nur in wenigen Fällen bleibt dann für die arbeitenden Kinder noch genug Zeit, um selber eine Schule besuchen zu können.

In den siebten Klassen lag der Schwerpunkt beim Thema „Handy“. Frau Andrea Gerung, von der Eine Welt Station in Landshut, erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass es neben dem Nutzen von Handys auch viele Risiken und Gefahren gibt. Oft denken wir nicht daran, unter welchen Umständen für Mensch und Natur Rohstoffe für die Handys, wie Gold, Platin oder Coltan abgebaut werden. Gerade beim Coltanabbau im Kongo sind viele Kinder im Einsatz. Dabei stellten sich die Schüler die Frage, was sie selber dagegen tun können. Beginnen kann jeder mit der Frage: Brauche ich wirklich ein neues Handy, obwohl meins noch funktioniert?

Am Ende des Projekttages bemalten die Schülerinnen und Schüler noch für sich eine Fairtrade Weihnachtskugel und ein Schüler meinte: „Das war ein cooler Tag und sollte auf jeden Fall wiederholt werden.“