Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz (links) übergibt die Urkunde, Bürgermeister Christian Herfurth (Mitte) und Björn Vinx vom Steuerungskreis Idstein freuen sich. Foto: wita/Mallmann

Von Liudmila Shkirtovskaya

AUSZEICHNUNG Hexenturmstadt erwirbt als erste Untertaunus-Kommune den Titel „Fairtrade Town“

IDSTEIN – Im Idsteiner Rathaus hängt eine neue Urkunde. Die Stadt darf sich nun offiziell als „Fairtrade Town“, als Stadt des „fairen Handels“, bezeichnen. Im Idsteiner Kulturbahnhof übergab Manfred Holz, Ehrenbotschafter des Vereins „Fairtrade Deutschland“, am Dienstagabend die Urkunde an Bürgermeister Christian Herfurth (CDU). Neben den Vertretern von Idsteiner Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben, Vereinen und öffentlichen Einrichtungen, die zum Erwerb der Auszeichnung ihren Anteil beigetragen haben, freute sich der Bürgermeister auch über die Bürger, die ebenfalls zu der kleinen Feier erschienen waren.

Alles stand im Zeichen des fairen Handels, bei einem Glas Wein und Knabbereien – beides selbstverständlich aus fairem Handel – konnten die Besucher den Glückwünschen zum neuerworbenen Status der Stadt beiwohnen.

 

 

„Die Anforderungskriterien sind hart, aber erfüllbar“, schildert Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz. Die Qualifikation erfolge in fünf Etappen. „Der erste Schritt ist der Ratsbeschluss, den die Kommune zur Unterstützung des fairen Handels verabschiedet. Die Gründung einer Steuerungsgruppe, die für die Koordination aller Aktivitäten verantwortlich ist, bildet den zweiten Schritt. Im dritten Schritt kommen der lokale Einzelhandel sowie die Gastronomie der Stadt ins Spiel. Laut Vorgabe müssen in diesem Bereich mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Der vierte Schritt erstreckt sich auf die öffentlichen Einrichtungen der sich bewerbenden Stadt. Vorgesehen ist, dass etwa Schulen, Vereine und Kirchen Produkte aus fairem Handel verwenden. Den fünften und letzten Schritt der Qualifikation bilden die lokalen Medien, die über die Entwicklung im Fairtrade-Bereich berichten“, schildert Holz.

Limesschule als Vorbild

Beispielhaft auf dem Gebiet des fairen Handels sei in Idstein unter anderem die Limesschule, lobt Bürgermeister Herfurth. Bereits im vergangenen Jahr bekam die Schule den Titel „Fairtrade School“. Im Projektunterricht entstand ein Werbespot zum Thema Fairplay und Fairtrade, den die Schüler am Dienstagabend den Besuchern zeigten. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist auch der Schülerkiosk, an dem Leckereien aus fairem und nachhaltigem Anbau angeboten werden“, sagt Lehrer Björn Vinx, Vorsitzender des Steuerungskreises.

Zwei Jahre lang ist die Auszeichnung gültig, zum Ablauf der Zeit überprüft „Fairtrade Deutschland“ erneut, ob die Kriterien noch erfüllt sind.

Im Rathaus wird – keine Überraschung – bereits fair gehandelter Kaffee mit dem dazugehörigen Zucker aus nachhaltigem Anbau kredenzt. Nun sollen auch Idsteins Partnerstädte dem Beispiel folgen, plant Herfurth.

 

Quelle: http://www.wiesbadener-tagblatt.de/lokales/untertaunus/idstein/idstein-geht-mit-gutem-beispiel-voran_16188831.htm