Der Termin zur Spendenübergabe an der Ferdinand-Steinbeis-Realschule trägt einen Hauch von Ehemaligentreffen und hat etwas Märchenhaftes. Die ehemalige Schülerin der FSR, Therese Schöll, konnte an der Schule jetzt knapp 2000 Euro für ein Hilfsprojekt in Empfang nehmen.

Vaihingen. Das war eine Spendenübergabe wie im Märchen. Als Therese Schöll am Donnerstag in der Ferdinand-Steinbeis-Realschule in Vaihingen sitzt, werden ihr immer wieder neue Umschläge mit Spenden zugeschoben. „Ich bin total begeistert“, lässt die 30-Jährige wissen. Fast 2000 Euro kann sie für die ugandische Organisation Peace and Development Foundation Africa, kurz PDF-A, im Norden Ugandas letztendlich mitnehmen. Das ist auch ihr Verdienst, denn die ehemalige FSR-Schülerin hat mit ihrer Empathie angesteckt. In sieben Klassen habe sie inzwischen von dem Hilfsprojekt der Nicht-Regierungs-Organisation berichtet, sagt Lehrerin Claudia Queißer. Und auch beim Schulfest hat sie die Besucher mit einem kurzen Film informiert. Lehrerin Queißer schiebt drei mit Geld gefüllte Umschläge in Richtung Schöll. Einmal waren es Sechstklässler, die kürzlich beim Schulfest mit Aktionen für Uganda gesammelt hatten, einmal waren es Fünftklässler, die einen Beitrag leisten möchten. Gut 420 Euro kommen so zusammen.

Die Abschlussklassen der Schule steuern ebenfalls 500 Euro bei, der Förderverein schießt 500 Euro aus seiner Kasse zu. Und auch der Elternbeirat spendet 500 Euro. „Krass“, entfährt es der jungen Frau. Sie finde es großartig, dass die Schüler so engagiert bei der Sache sind.

Therese Schöll befindet sich momentan sozusagen auf Heimaturlaub bei ihren Eltern in Vaihingen. Denn seit vier Jahren arbeitet sie in der humanitären Hilfe auf dem afrikanischen Kontinent. Mindestens einmal im Jahr besucht sie die PDF-A in Uganda, für die sie ehrenamtlich tätig ist.

Die Foundation ist 2007 gegründet worden und die Zielgruppe sind durch den Bürgerkrieg benachteiligte Jugendliche und ehemalige Kindersoldaten. Es gibt dort unter anderem einen Kindergarten, die Möglichkeit, einen Schulabschluss nachzuholen und eine Ausbildung als Maurer, Friseur oder Schneider zu absolvieren. Außerdem werden Gewaltfreiheitstrainings angeboten. „Toll für uns ist, dass wir wissen, für was wir spenden“, sagt Claudia Queißer. Wenn Therese Schöll in den Klassen sei, spüre man die Motivation der Schüler. Es sei schon wichtig und ein Schlüsselfaktor, die Jugend in Deutschland für das Thema zu sensibilisieren, ergänzt Schöll. Bei der letzten Spendenaktion in der Schule seien rund 700 Euro für Latrinen und Brunnen zusammengekommen (die VKZ hat berichtet). Die Vaihinger konnten sich anschließend über einen Brief und Fotos aus Uganda freuen. Eine größere Solaranlage und eine Trinkwasseraufbereitungsanlage seien nun vonnöten und wenn es die örtlichen Gegebenheiten zulassen, sollen diese mithilfe der FSR-Spende realisiert werden.

Vaihinger Kreiszeitung vom 29. Juli 2017

Spendenübergabe mit afrikanischem Tuch und Spaßfaktor (von links): die Lehrerinnen Agnes Fender und Claudia Queißer; Anette Leitz; Spendensammlerin Therese Schöll; Siegfried Probst, Vorsitzender des Fördervereins der FSR; Susanne Röhlk vom Elternbeirat, Konrektor Christoph Neumann und Schulleiter Uwe Lehmann. Fotos: p/Rücker