Vier Kinder der KGS Paulusschule aus Düsseldorf fahren zum Kakao Kongress nach Berlin, um sich für Kinderrechte einzusetzen….

Emotionale Eindrücke können auf youtube unter https://youtu.be/Qk458UqpvTw angeschaut werden.

Wir danken dem Eine-Welt-Beirat der Stadt Düsseldorf für die finanzielle Unterstützung. Denn mit den gesponserten VBB Tagestickets konnten wir die weiten Strecken in Berlin zwischen unseren Aktionsorten unbeschwert überwinden.

Wer lieber liest, dem sei das „Tagebuch“ ans Herz gelegt:

 

1.Tag – Treffen der Kinder von SchokoFair und Marie-Yeanne N’Zore Kombo

Auf der langen Zugfahrt haben wir viel über den Anbau von Kakao gesprochen und über die Probleme, die es mit Kakao und Schokolade gibt. Direkt nachdem wir in Berlin angekommen sind, müssen wir mit unserem ganzen Gepäck eine Stunde mit dem Bus fahren, um die anderen Kinder zu treffen.

Zuerst haben wir einen Film über einen afrikanischen Vater mit seinen zwei Söhnen gesehen. “Die Kinder müssen ihrem Vater auf der Plantage helfen und können nicht in die Schule gehen, weil der Kakaopreis gefallen ist und der Vater keine Arbeiter bezahlen kann. Die Kinder haben gesagt, dass die Arbeit sehr hart und gefährlich ist und dass es ihnen keinen Spaß macht den ganzen Tag zu arbeiten. Sie würden lieber in die Schule gehen.”

Hier gibt es auch ein Interview mit Marie-Yeanne N’Zore Kombo. Sie kommt von der Elfenbeinküste und ist Expertin zum Thema Kinderarbeit und -handel. Die Kinder haben ihr Fragen gestellt und sie hat auf Französisch geantwortet, aber es gibt auch eine Übersetzerin.

“Sie sagt, dass sie selbst Tochter eines Kakaobauern ist; sie konnte aber zur Schule gehen und hat jetzt einen guten Beruf. Als sie ein Kind war, lag der Kakaopreis fast 3 Mal so hoch wie heute, bei über 5.000 Dollar. Da gab es weniger Kinderarbeit als heute. Sie erzählt uns, wie die Kinder heute an der Elfenbeinküste leben und, dass es Gesetze gibt, die Kinderarbeit verbieten.”

Aber den Bauern geht es oft so schlecht, dass sie sich keine Arbeiter leisten können und deswegen müssen die Kinder mit auf die Plantage. Manche können sich auch das Schulgeld für ihre Kinder nicht leisten. Das alles ist so, weil der Kakaopreis mit 2.000 Dollar viel zu niedrig ist und deshalb die Bauern viel zu wenig Geld für ihre Ernte bekommen. Oft verdienen sie nur 0,80 Cent am Tag.

2. Tag – Vorbereitung auf die Kinder Demo

Wir sind wieder in die Schule gefahren und haben dort gemeinsam mit den anderen Kindern die Sprüche für die Demo kennen gelernt. Im Garten proben wir dann die Aufstellung und das Rufen der Sprüche. Danach gestalten wir unsere Plakate.

Demosprüche

–          Wir sind hier, wir sind laut – weil ihr Kindern Zukunft klaut

–          Kinderqual, Kinderqual – ist den Firmen scheiß egal

–          Kinder quälen, Kohle zählen

–          Stop Child Labour, NOW

–          Kids are not for sale – Kids are not for sale

–          stand together, stand together – right allready

–          Kinderarbeit schade – für eure Schokolade

3. Tag – Kakao Kongress im Maritim Hotel

Zwei von unseren SchülerInnen sind mit im Maritim Hotel, wo der Kongress statt findet. Dort sehen wir Frau Klöckner, die Ministerin für Verbraucherschutz und sprechen kurz mit ihr. Danach treffen wir uns in dem großen Saal, wo sich Politiker aus vielen Ländern der Welt und auch Menschen von den Firmen, die Süßigkeiten herstellen, versammeln.

Nachdem Frau Klöckner alle begrüßt hat, gehen vier Kinder von SchokoFair auf die Bühne und halten eine Rede. Sie sagen:

„Uns schmeckt eure Schokolade nicht, wenn Kinder dafür gearbeitet haben!“ – „Ihr glaubt, wir können auf eure Schokolade nicht verzichten?- Oh doch!“

Danach gehen wir mit anderen Kindern auf die Bühne. Jeder hat einen Buchstaben in der Hand und zusammen zeigen wir den Satz „Stop Child Labour“ (Stoppt Kinderarbeit). Frau Klöckner hat sich für unseren Einsatz bedankt.

Die anderen zwei SchülerInnen haben sich direkt an der Kirche getroffen, wo die Demo anfängt! Vor der Kirche werden Plakate verteilt und alle Kinder sammeln sich. Es sind ganz viele Leute von der Presse vor Ort. Gemeinsam laufen wir zum Maritim Hotel und rufen laut unsere Sprüche und halten die Plakate hoch. Vor dem Maritim Hotel werden wir noch mal richtig laut und einige Menschen, auch aus Afrika, halten Reden und bedanken sich für unseren Einsatz.