Die Aktion „Tausche Mangos gegen Schule“ des evangelischen Kirchenbezirks Böblingen mit Burkina Faso hat eine 30-jährige Geschichte und natürlich ist auch das Max-Planck-Gymnasium als Fairtrade-School an der Aktion beteiligt. Doch dieses Jahr sollte alles ganz anders kommen als erwartet.

Schon seit April beschäftigt sich der AK FairPlanck mit dem Mango-Projekt zwischen Böblingen und Burkina Faso. Angeregt durch den Dokumentarfilm „Tausche Mangos gegen Schule – Eine Aktion, die Schule macht“ (https://www.medienzentralen.de/medium115/Tausche-Mangos-gegen-Schule) haben die Schülerinnen der Fairtrade-AG große Mango-Plakate für das Schaufenster des Weltladens in Böblingen gestaltet. Alle Passanten sollten wissen, dass dieses Projekt vor Ort Schulen und Brunnen baut und unterhält, wobei es von hunderten Helfern deutschlandweit organisiert wird. Die geleistete Entwicklungshilfe ist aber keine Gratis-Spende, sondern die Projektgruppe (ursprünglich ausgehend vom evangelischen Kirchenbezirk Böblingen) unterstützt die Bauern in Burkina-Faso bei der fairen Vermarktung ihrer Früchte. Den Schülerinnen des MPG liegt das Projekt so am Herzen, da es eine erfolgreiche Form nachhaltiger Entwicklungshilfe darstellt.

Ursprünglich hatten auch der AK FairPlanck und mehrere Lehrkräfte des MPG Mango-Kisten bestellt, doch dieses Mal blieb die Lieferung aus. Ein Schädling hatte einen Teil der Früchte befallen, was nach dem Transport aufgefallen war, und die gesamte Charge (Verkaufswert von 265.000 €) musste vernichtet werden. In der Zeitung erfuhren wir von diesem Desaster: https://www.bbheute.de/nachrichten/kreis-boeblingen-alle-mangos-muessen-verbrannt-werden-2-5-2018/

Da wir uns im Voraus so eingehend mit dem Entwicklungsprojekt beschäftigt hatten, war allen Beteiligten sofort klar, was das heißt: Wovon sollen die Lehrkräfte und das Schulmaterial in Burkina Faso bezahlt werden? Wie viele Familien schicken ihre Kinder jetzt nicht mehr zur Schule, da die Schulspeisung von den Kürzungen der finanziellen Mittel betroffen sein wird? Vertrauen die Bauern, welche eine makellose Ernte abgeliefert haben, weiterhin der Fairhandelsgruppe?

Uns war klar: nur die Spendenbereitschaft der Böblinger kann hier helfen. Deswegen spendeten mehrere Lehrkräfte den Betrag, welchen Sie sonst gezahlt hätten, und die Fairtrade-AG wurde aktiv: Der Erlös aus einem Smoothie-Verkauf (aus Mangos, die nicht aus Burkina Faso kommen) wird an das Mango-Projekt gespendet.  Keine Mangos – trotzdem Schule!