Kleidertausch am Gymnasium Zwiesel

Die Fridays for Future-Bewegung ist auch am Gymnasium Zwiesel nicht spurlos vorüber gegangen. Zweimal haben eine Handvoll Schülerinnen und Schüler in Deggendorf an den Freitagsdemonstrationen für den Klimaschutz teilgenommen. Weil das teilweise zur Unterrichtszeit passierte, konnte es nicht ganz ohne Folgen bleiben. Allerdings verteilte die Schulleitung keine Verweise, sondern verlangte einen kreativen, zu dem Thema passenden “Ausgleich” von den Schülern. Und die haben geliefert.

Vorrangig in den so genannten Profilstunden im Fach Wirtschaft, zum Teil aber auch privat beratschlagten die beteiligten Zehntklässler und ihre Klassenkameraden, welche Aktionen man starten könnte, um bei Schülern und Lehrern das Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu schärfen. Dabei entstanden verschiedene Ideen, von denen einige konsequent umgesetzt wurden – zum Beispiel eine Kleidertauschbörse. Alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums konnten gebrauchte (oder auch neuwertige) Kleidungsstücke abgeben und bekamen dafür Wertmarken. Und für diese Marken konnte man bei der Börse in der letzten Schulwoche andere Shirts oder Hosen eintauschen. Weit über 100 Anziehsachen waren zur Verfügung gestellt worden, entsprechend groß war das Gedränge, als der Tauschhandel in einem Klassenzimmer eröffnet wurde. „Viele würden die Sachen, die ihnen nicht mehr passen oder gefallen, ansonsten wegwerfen, so werden sie weiter genutzt“, erklärte Schülerin Theresa das Prinzip.

Und was keinen Abnehmer fand, wurde an die Gebrauchtwarenbörse des BRK-Kreisverbandes weitergegeben.

Auch bei einer weiteren Aktion geht es um Nachhaltigkeit, die von den Zehntklässlern gestartet wurde: Sie boten ökologische Schulsachen für die Schüler der Jahrgangsstufe 5 bis 7 an. Deren Eltern konnten nachfüllbare Textmarker, Holzlineale und dergleichen ordern, die Organisatoren kümmern sich um den Einkauf, so dass die Sachen zum neuen Schuljahr bereit stehen. Sollte Geld aus dieser Initiative mit dem Titel „Green Bag“ übrig bleiben, wird es an ein Nachhaltigkeitsprojekt gespendet.

Außerdem wurde ein Wissensspiel namens „Umwelt & Welt“ entwickelt. Die Spieler agieren dabei als Regierungen verschiedener Länder und müssen mit diversen Herausforderungen wie Energieverbrauch, aber auch Flüchtlingsproblematik zurecht kommen. Eingesetzt wird dieses Spiel in den Vertretungsstunden im nächsten Schuljahr.