Am 13.04.2015 konnten wir unseren Kompass endgültig zu Papier bringen. An unserer Schulform ist es eine Herausforderung, denn das ein oder andere Kriterium, das zur Erarbeitung für nicht geistig beeinträchtigte junge Menschen unerlässlich ist, musste bei uns zu Gunsten der didaktischen Reduktion weichen. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit dem Kompass, der nun für unsere SchülerInnen zugeschnitten ist, so dass sein Inhalt zu vermitteln ist.

Im folgenden könnt ihr einige Ausschnitte lesen:

“Mit der Auszeichnung zur „Fairtrade-School“ bestätigen wir unser Engagement für den Fairen Handel und leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Bauern- und Produzentenfamilien in Afrika und Lateinamerika.

Unsere Schule möchte:
sowohl bei LehrerInnen, MitarbeiterInnen und SchülerInnen und Besuchern unserer Einrichtung ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass
es Menschen auf der Welt gibt, die von ihrer täglichen, fleißigen Arbeit nicht leben können, in Not und Armut leben, hungern müssen, weder zur Schule noch zum Arzt gehen können und wir, obwohl wir so weit weg von diesen Menschen leben, ihnen mit unserem täglichen Handeln helfen können, ein Leben unter gesicherten, menschenwürdigen Lebensbedingungen zu führen
wir vor dieser Verantwortung und vor diesen Möglichkeiten die Augen nicht
verschließen dürfen
wir auch mit wenigen fairen Einkäufen eine positive Veränderung für die Menschen in Entwicklungsländern bewirken können

Diesen Grundgedanken möchten wir auch bei öffentlichen Veranstaltungen, denen wir beiwohnen, bewerben und transportieren und unseren Kunden zugänglich und verständlich machen. Unser Schwerpunktthema sehen wir in der Bekämpfung von Armut, denn ein Arbeitslohn, der ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen ermöglicht, erlaubt den Besuch von Ärzten und Schulen, Bildung wiederum ermöglicht einen Ausstieg aus dem Teufelskreis Armut – Krankheit – Arbeitsverlust – Tod etc.
Unsere Schule wird von Kindern mit einer geistigen Behinderung besucht. Darüber hinaus wird der Stadtteil Stöcken und ein großer Bereich des Einzugsgebietes unserer Schule von einer überwiegend einfachen Arbeiterschicht bewohnt. Die finanziellen Mittel dieser Menschen sind für europäische Maßstäbe eher übersichtlich, so dass die Motivation zum Kauf von Fairtrade-Artikeln, die häufig höherpreisig angesiedelt sind, eher gering ist. Unser Wunsch ist es, zu vermitteln, dass auch der Kauf eines einzigen Fairtrade-Artikels im Monat bei 81 Millionen Menschen in Deutschland Berge für die Menschen in den Entwicklungsländern versetzen kann. Niemand kann einen Berg alleine abtragen, aber alle zusammen können Unmögliches schaffen. Wenn jeder die Kraft und die Mittel im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten investiert, wird sich dauerhaft die Lebenssituation von Produzenten- und Arbeiter-Familien in den Entwicklungsländern ändern. Dies zu bewerben haben wir uns zur Aufgabe gemacht…”

Dies ist nur ein Ausschnitt, der einen Eindruck vermitteln soll…

 

Einen lieben Gruß an alle,

Michèle Ortlieb, Förderschullehrerin

Wilhelm-Schade-Schule, Hannover