Buchen. (Mt) Kurioses und Nachdenkliches wurde den Besuchern des ersten bunten Abends der Eine-Welt-AG am Burghardt-Gymnasium präsentiert. Nachdem die Jahre zuvor ein zentrales Thema im Mittelpunkt gestanden hatte, wartete die AG dieses Mal mit Erfahrungsberichten von Schülerinnen, Schülern und ehemaligen Kollegen auf, die dem breitgefächerten Publikum einen gedanklichen Kurztrip in die USA, nach Japan, Australien, Argentinien und Ghana ermöglichten. Als Schulleiter Jochen Schwab in seiner Begrüßung betonte, dass es der Schule ein wichtiges Anliegen sei, über den Tellerrand hinauszuschauen, konnte man dies durchaus wörtlich verstehen, da die Arbeitsgemeinschaft zu den jeweiligen Beiträgen Speisen aus den entsprechenden Ländern zu einem Vier-Gänge-Menü zusammengestellt hatte. Ferner sprach er allen Gästen, die nach ihren Möglichkeiten einen Beitrag für das Projekt „Eine Welt“ leisteten, seinen Dank und seine Wertschätzung aus. Für die Schülerinnen und Schüler sei dies ein Zeichen der Würdigung ihres Einsatzes und zugleich ein Impuls dafür, weiterzumachen.

Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Buchen, Ruth Weniger, bezeichnete das Engagement der AG besonders im Hinblick auf die Unterstützung der Mädchenschule in Ghana als herausragend. Aber auch die anderen Betätigungsfelder lieferten immer wieder Berührungspunkte zwischen Stadt und Schule, die zeigten, dass, nach Benjamin Franklin, Investition in Wissen immer noch die besten Zinsen bringt. Umso erfreulicher sei es, dass unlängst die Schulerweiterung im Gemeinderat genehmigt werden konnte.

Die Referierenden des Abends, Dorothea Gramlich, Lara Hahn, Stefan Trautrim und Barbara Walch, lieferten Momentaufnahmen von ihren Auslandsaufenthalten, die im Kleinen eine große Bandbreite an Erfahrungen schilderten. Ein Novum war ein Video-Interview mit dem seit zwölf Jahren in Australien lebenden Guido Sauer, ein Verwandter Jeannette Speidels. Man hörte von dem Lebensgefühl, das sich einstellt, wenn man seit mehr als einem Jahrzehnt Down Under lebt; von hilfsbereiten und lebensfrohen Menschen in den ärmsten Vierteln von Buenos Aires; von Träumern, Plänemachern und Erfindern in den USA; von einem Gemeinschaftsgefühl aus Japan, das entsteht, wenn man für eine gemeinsame Sache brennt; und von den scheinbar positiven Entwicklungen in Ghana, die noch immer durch Wassermangel, falsch verstandene Entwicklungshilfe und einer korrupten Medikamentenwirtschaft geschmälert werden. Einen Lichtblick stellen die positiven Entwicklungen am Bopa-College in Ghana dar, wie der Leitungskreis der Eine-Welt-AG deutlich machte. Die Bereitschaft, eine Patenschaft für eine ghanaische Schülerin zu übernehmen, sei nur eine Möglichkeit, die Situation vor Ort noch weiter zu verbessern. Großen Dank brachte die AG unter der Leitung von Heike Göhrig-Müller und Jeannette Speidel sowohl der letztjährigen Juniorfirma „Borsa Input“ für eine 400-Euro-Spende als auch den Lions Clubs Buchen und Madonnenland für eine 1000-Euro-Spende entgegen. Bereichert wurde die Veranstaltung mit einem Informationsstand der Eine-Welt-Bewegung der Abt-Bessel-Realschule zum Thema „Nepal“ sowie durch den Welt-Laden Buchen. Das Essen wurde durch die Kinderhilfsorganisation „Children for a better World e. V.“ subventioniert.