Im Schuljahr 2014/2015 bot das OHG Monheim zum ersten Mal den Projektkurs „Die Welt retten – wie können wir nachhaltige Entwicklung gestalten?“ für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 an.

Der Fabrikeinsturz in Bangladesch, die niedrige Entlohnung der Textilarbeiterinnen, der hohe Pestizideinsatz in der industrialisierten Landwirtschaft, die von den Pestiziden verursachten Gesundheitsprobleme der dort Arbeitenden, die furchtbaren Arbeitsbedingungen in den Minen Afrikas, ….

Es gibt genug Gründe, um sich die Frage zu stellen, wie eine nachhaltige Entwicklung (also eine Entwicklung, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt und alle drei in Einklang bringt) gelingen kann.

Der Projektkurs möchte erste Lösungen liefern und anhand konkreter Beispiele Handlungsalternativen aufzeigen, um unsere Welt für alle ein bisschen besser zu machen.

In den ersten Wochen des Schuljahres erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler sich einen globalen Überblick zu Aspekten der Einen Welt, dem Fairen Handel sowie verschiedenen gemeinnützigen Organisationen. In der darauffolgenden Phase entwickelten sie bereits ihre eigenen Projektideen und es entstanden fünf verschiedenen Kleingruppen, die sich alle auf unterschiedlichen Wegen mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigten.

Eine Gruppe hat sich auf Upcycling konzentriert, wobei aus alten, aussortierten Gegenständen neue Produkte hergestellt werden. Die Schüler bastelten aus alten Aktenordnern und Atlanten neue Ordner, welche dann an Mitschüler und Eltern verkauft werden konnten. Die alten Atlanten stammen aus der Schule, die Aktenordner hat eine Monheimer Elektrofirma  zur Verfügung gestellt. Verkauft wurden sie auf Schulfesten, wie beispielsweise dem Frühlingsfest. Der Erlös von mehr als 480€ wurde für Menschen in Syrien und im Libanon gespendet.

Andere Gruppen beschäftigten sich mit dem Thema „Asylsuchende in Monheim“. Eines dieser Projekte ist ein Fußballprojekt, welches von zwei Projektkursschülern ins Leben gerufen wurde. Jeden Freitagnachmittag trafen sie sich mit einigen Monheimer Asylsuchenden, um mit ihnen auf dem Sportplatz Fußball zu spielen. Auch dieses Angebot wurde dankbar sowohl von Seiten der Stadt als auch insbesondere der Jugendlichen angenommen.

Schließlich setzte sich eine Gruppe als Ziel, einen Aktionstag zum Thema Nachhaltigkeit und Fairem Handel zu organisieren. Mit großem Aufwand und Engagement gelang es den sechs Schülerinnen, innerhalb einiger Monate ein überzeigendes Konzept zu erstellen , Sponsoren zu finden und so schließlich auch den Bürgermeister der Stadt zu überzeugen, einen Aktionstag auf dem Gelände des Busbahnhofes zu veranstalten. Hierzu wurden mehrere Pavillons aufgestellt, an denen sich die Besucher informieren, aber auch kulinarisch verwöhnen lassen konnten. Denn das Ziel des Tages war es, die Besucher nicht mit Informationen zu überschütten, sondern ihnen einen schönen Vormittag  zu bescheren. Daher gab es neben zahlreichem Infomaterial auch viele kulinarische Köstlichkeiten. An den Infoständen lagen Flyer über Fair Trade Marken, gemeinnützige Organisationen sowie Versandhäuser, die Fair Trade-Kleidung verkaufen, aus. Zudem konnten sich hier auch die einzelnen Projektkursgruppen vorstellen und neugierige Passanten und Mitschüler informieren.

Der Aktionstag sowie auch der gesamte Projektkurs waren rückblickend aus Sicht aller Beteiligter ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler konnten selbstständig Wege finden und ausprobieren, wie sich Aspekte der Nachhaltigkeit und des Fairen Handelns umsetzen lassen und haben dabei für sich selbst und ihre Zukunft viele neue Erfahrungen gesammelt, aber auch viele Mitschüler, Verwandte und Bekannte aufgeklärt, informiert und möglicherweise neugierig gemacht auf die vielfältigen Möglichkeiten faireren Lebens  :)