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Klasse 7, Gym. Gerabronn

1. Unterricht:

„Wir, eine Religruppe, haben im Unterricht das Thema Fairtrade gemacht. Dort haben wir mit unserer Lehrerin Frau Jakob den Film „Schmutzige Schokolade I“ auf YouTube angeschaut. Nördlich der Elfenbeinküste werden jeden Tag viele Kinder auf Motorrädern oder in Bussen zur Küste verschleppt, wo sie auf Plantagen arbeiten müssen, ohne Geld dafür zu bekommen.

Wir als Fairtrade-School wollen nicht, dass es Kinderarbeit gibt. Zur Zeit kann ich keine Schokolade mehr essen, weil ich böse Gedanken im Hinterkopf habe.

Wenn das besser wird bei mir, will ich lieber fair gehandelte Schokolade kaufen.“

(Ben H.)

„Ichfinde es traurig, wenn Kinder  verkauft werden. Ich denke an deren Eltern und Geschwister. Sie glauben, dass ihre Kinder ein besseres Leben haben, aber sie müssen ja nur als Sklaven arbeiten.“

(Luis R.)

„Wir haben gelernt, dass die großen Schokoladenproduzenten ihren Kakao von der Elfenbeinküste beziehen, aber sich nicht im Klaren sind, wie es dort ist; z.B. das dort Kinderhandel und Kinderarbeit üblich ist, obwohl 2008 von vielen großen Schokoladenproduzenten ein Abkommenunterzeichnet wurde, das garantiert, dass es keine Kinderarbeit mehr geben soll. Der Film aber beweist das Gegenteil.

Im Film wird genannt, dass ein Kinder 230 Euro kostet. Stellen Sie sich das mal vor, dass ein ganzer Mensch wie im Mittelalter als Leibeigener behandelt wird.

Also mich hat das echt geschockt und wir waren alle sehr traurig.

Ich finde, man könnte alles verändern, wenn man die Kinder zur Schule schickt und die Erwachsenen ordentlich bezahlt. Dann würden die Verantwortlichen immer noch genug Gewinn machen.

Ich schaue immer, wenn ich Schokolade kaufe, ob die Schokolade fair gehandelt ist.“

(Robin G.)

„Als ich meinen Eltern vom Film erzählte, waren sie ebenso geschockt wie ich. Und ich lege allen diesen Film ans Herz und wünsche mir, dass sie bewusster einkaufen.“

(Luca D.)

„Wir haben uns ebenfalls mit dem fairen Handel in Bezug auf die Kleidung beschäftigt. Es hat uns betroffen gemacht, dass die Arbeiterinnen in Bangladesch nur so wenig Geld für die Herstellung von Kleidern bekommen. Wir haben zwei Filme zum Thema Mode geschaut und haben festgestellt, dass in den Fabriken immer wieder Kinderarbeit vorkommt, obwohl die Leiter der Fabriken dies verleugnen. Außerdem ist es sehr gefährlich, in großen Fabriken zu arbeiten, da es dort sehr heiß und die ganze Luft voller Stoffstaub ist. Es kommt auch immer wieder zu Einstürzen von Gebäuden, die dann hunderte von Menschen begraben.

Die Arbeiterinnen verdienen im Monat umgerechnet  35 Euro, wovon sie aber 32 Euro für eine Wohnung abgeben müssen, die winzig ist und man nur als Drecksloch bezeichnen kann. Ihre Kinder müssen die Mütter auch zurücklassen, das sie ihnen nicht schaden wollen.

Bei H&M kostet ein T-Shirt c. 7 Euro und die Arbeiter verdienen nicht mal ein Hundertstel davon. Es wäre wünschenswert, wenn wir etwas mehr Geld für Kleidung bezahlen müssten und das Geld dann an die Arbeiterinnen weitergegeben wird, damit sie ein menschenwürdiges Leben führen können.

Manche von uns kaufen auch in Secondhand-Kleidungsläden ein. Damit tun wir ein gutes Werk.“

(Hannah L., Frederike N., Leonie H., Ronja J.)

Am Ende unserer Fairtrade-Unterrichtseinheit besuchten wir als Höhepunkt das „Fairkauf-Lädchen“ von Gabi Bystricky, die auch die Leiterin der Steuergruppe Faire-Stadt-Langenburg ist, in Langenburg-Bächlingen.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten einen Überblick über das Warenangebot  und lernten anschaulich die verschiedenen Stadien der Kakaoherstellung kennen.

Anschließend genossen die Siebtklässler ein faires Frühstück mit Schokocreme ohne schlechtes Gewissen und anderen fairen Brotaufstrichen. Zu trinken gab es warmen Kakao und Multivitaminsaft aus fairem Handel.

Alle waren begeistert von ihrem Besuch und freuten sich über die Tatsache, an diesem Morgen die Welt ein Stück besser gemacht zu haben.