Im Rahmen der FAIREN Woche unterstützen Schülerinnen und Schüler des Adolph-Kolping-Berufskollegs einen Messestand im Rahmen des Forum via Münster Kongress in der Halle Münsterland. Während der Messe selbst betreuten und befragten sie die Fairtrade Bauern einer Bananen-Plantage aus Peru. Juan Aquino Vilchez und Jimmy Nunjar Quevedo von der Kooperative Acproboquea standen  den Messebesuchern im Rahmen ihrer Deutschlandtour ausführlich Rede und Antwort.  Dank einer Mitschülerin aus Spanien und eines Übersetzers funktionierte die Kommunikation sehr gut. Neben den Fragen zur Produktion und zum Handel  interessierten sich die Schüler auch für das Familienleben der Peruaner und ihre Zukunftsvorstellungen.

 

2005 begann Vilchez den drei Jahre andauernden Prozess, von konventionellen Bananen auf Bananen mit dem FAIRTRADE-Siegel umzusteigen. Innerhalb der drei Jahre konnte er nicht für den Export produzieren und machte Verluste. Doch nach eigenen Angaben habe es sich gelohnt. Durch den Umstieg profitiert er nun von allen Fairtrade – Vorteilen.

Durch den vorher festgelegten Preis ist er nicht mehr abhängig von den schwankenden Weltmarktpreisen. Zusätzlich bekommt er pro Kiste eine Prämie von einem US-Dollar. Diese Prämie wird verwendet, um in verschiedene Projekte zu investieren. Dazu gehören infrastrukturelle Projekte, der Bau einer Verladestation, eine Kühlhauses und Anschaffung von LKW’s. Aber auch soziale Projekte, die Weiterbildung der Bauern und den Bau und die Unterstützung von Schulen. Mittlerweile umfasst die Kooperative 360 Produzenten und beschäftigt 180 Arbeiter.

Durch diese festen Einnahmen ergeben sich auch persönliche Vorteile vür die Bauern. So konnte Vilchez sein Haus um- und ausbauen und sicherte nicht nur seine Existenz, sondern auch die von seinen vier Kindern. Außer seinem 22-jährigen Sohn, der ihm auf der Plantage hilft, besuchen alle Kinder die Schule.

Neben den Lebensumständen hat sich auch die Produktion verändert. Um nach Bio-Kriterien verkaufen zu können, ist der Einsatz von Pestiziden streng untersagt. Die Arbeit erfordert jetzt mehr Zeit, doch die Gesundheitsgefahren und Umweltgefahren haben deutlich abgenommen.

Durch das wachsende Bewusstsein der Konsumenten hierzulande, werden also durch ein paar Cent pro Banane die Leben von vielen Bauern und ihren Familien verbessert. Daher ist es sehr empfehlenswert zu Produkten mit dem FAIRTRADE-Siegel zu greifen. Durch die persönlichen Erfahrungen und Gespräche kann man sich sicher sein, dass in diesem Fall weder Mensch noch Umwelt unnötig Schaden zugefügt wird.