Die Gelegenheit beim Schopf packten vor Kurzem die Schülerinnen der Klasse 8b der Ursulinen Realschule, ihres Zeichens erste Fairtrade-Realschule Bayerns. Sie nutzten den Besuch des Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier, um ihm eine kleine Hausaufgabe mit in den Landtag zu geben.

Den Schülerinnen der Fair – Trade Klasse 8b, die sich an der Schule auch als Papier AG für den Umweltschutz und Papiereinsparung engagieren, war die Verteilung des Magazins “Schule & Wir” an jede Schülerin unter dem Gesichtspunkt der Papierverschwendung ein Dorn im Auge. Sie fanden heraus, dass dieses Heftchen laut einem Landtagsbeschluss von 1973 an jede Schülerin und jeden Schüler in ganz Bayern verteilt werden muss. Da dieses Heft aber auch als PDF-Datei auf der Homepage des Kultusministeriums abrufbar ist, verfassten sie mit ihrer Deutschlehrerin Lucia Mack einen Brief, in dem sie fordern, dass es Schulen freigestellt wird, das Heft im Papierformat anzufordern, oder als PDF-Datei über ESIS, das Elektronische-Schüler-Informations-System, zu verschicken. Auch Elternbriefe werden an der Ursulinen Realschule über dieses System versandt. Herr Zellmeier versprach, das Anliegen der Klasse 8b als Petition in den Landtag zu bringen, sodass sich der Bildungsausschuss damit auseinandersetzen muss.

Und hier der Originaltext der Petition:

“Sehr geehrter Herr Zellmeier,
wir, die Klasse 8b der Ursulinen Realschule Straubing, sind als Papier AG an unserer Schule
tätig, das heißt, wir beschäftigen uns intensiv mit der Umwelt und dem Thema Fair Trade.
Aufgrund dieses Engagements wurden wir 2013 zur ersten Fair Trade School in Bayern
ernannt.
In regelmäßigen Abständen erhalten wir in unserer Schule die Informationsbroschüre
„Schule & Wir“ in Papierform, die vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und
Kultus, Wissenschaft und Kunst herausgegeben wird.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Punkte darlegen, die deutlich gegen die Ausgabe der
„Schule & Wir“ – Hefte in Papierform sprechen.
Als Erstes ist zu erwähnen, dass bereits 1973 vom Landtag der Beschluss gefasst wurde, das
Magazin „Schule & Wir“ an alle Eltern herauszugeben. Da dieses Heftchen schon seit 42
Jahren existiert, müssen sowohl das Layout, das nicht sehr ansprechend ist, als auch die
Themen überdacht werden. In jeder Ausgabe vermischen sich Artikel von Gymnasien,
Realschulen und Mittelschulen, wodurch für Eltern und Schüler der verschiedenen
Schularten nur Bruchteile des Inhalts relevant sind. Beispielsweise wird die Mutter einer
Mittelschülerin sich nur mit den auf die Schulart ihrer Tochter bezogenen Artikeln befassen,
sofern sie die Themen überhaupt interessieren.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Tatsache, dass für die Produktion der „Schule & Wir“ –
Hefte hohe Kosten entstehen. Diese beginnen in der Druckerei, wo die Maschinen Strom
verbrauchen. Ebenso sind die Rohstoffe Farbe und Papier, die Verpackungsmaterialien und
zuletzt auch der Transport kostenintensiv.
Am meisten spricht jedoch für die Abschaffung des Heftes „Schule & Wir“ in Papierform,
dass dieses auf der Homepage des Kultusministeriums als pdf-Datei vorhanden ist. Diese
Datei kann sich jede Schule sowie jeder Privathaushalt herunterladen. An unserer Schule ist
es beispielsweise üblich, Elternbriefe per ESIS (Elektronisches-Schüler-Informations-System)
als E-Mail zu verschicken. Es ist somit kein Problem, diese pdf-Datei ebenso als E-Mail auf
diesem Weg an die Eltern/ Erziehungsberechtigten weiterzuleiten.
Die oben genannten Argumente sind für uns als Papier AG der Ursulinen Realschule sehr
wichtig, da wir uns in besonderem Maße dafür einsetzen, dass Papier an unserer Schule und
generell gespart wird.
Wir bitten Sie, unser Anliegen ernst zu nehmen und dieses im Landtag an entsprechender
Stelle vorzubringen.
Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen und freuen uns von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen
Klasse 8b”

 

Em. Strohmeier