Trotz der Corona-Krise und der damit einhergehenden Schulschließungen konnten im Schuljahr 2019/2020 am Christian-Ernst-Gymnasium zwei Unterrichtseinheiten zum Thema Fairtrade durchgeführt werden. So wurde in der 8. Jahrgangstufe im Fach Geographie die inzwischen fest etablierte Unterrichtseinheit zum Thema Fairer Handel am Beispiel des globalen Bananenhandel in Mittel- Und Südamerika online über die Lernplattform Mebis unterrichtet. In der ersten Phase der Einheit lernten die Schüler zunächst die Mechanismen und Merkmale des konventionellen Bananenhandels sowie Besonderheiten des ’Welthandelsgut Banane’ kennen und bewerteten diese. Anschließend wurde die Notwendigkeit fairer Handelsbedingungen vor allem für die Produzenten mit Hilfe der Unterrichtsmaterialien nach Brameier (siehe Fairtrade-Schools Mediathek) herausgearbeitet und Fairtradeprodukte als Alternative zu konventionell gehandelter Ware vorgestellt. Im weiteren Verlauf der Einheit erhielten die Schüler Einblicke in die Organisation Fairtrade, deren Zielsetzungen, Gütekriterien und Standards sowie in Unterschiede zwischen verschiedenen Siegel fairen Handels. Dabei wurde jeweils auch auf die Problematik von Mischprodukten, Mengenausgleich sowie fehlende Transparenz, was hinter verschiedenen Siegeln aus Verbrauchersicht verbirgt, eingegangen. Abschließend verfassten die Schüler eine eigene Stellungnahme, in der sie darlegen, ob und unter welchen Bedingungen – auch im allgemeineren Kontext der Nachhaltigkeit – sie fair gehandelte Produkte kaufen würden. 

Darüber hinaus wurde im Rahmen des Lehrplanthemas „Umweltgerecht hergestellte und fair gehandelte Mode“ im Fach Evangelische Religionslehre  der 9. Jahrgangsstufe eine Unterrichtseinheit in wechselnden Arbeitsphasen daheim und in der Schule durchgeführt (Zeitraum: 15.06.-3.07.2020). Dabei haben die SchülerInnen sich Gedanken darüber gemacht, woher unsere Kleidung eigentlich kommt, was die Herstellung dieser Kleidung für die ArbeiterInnen, aber auch die Umwelt mit sich bringt und was das für uns selbst bedeutet.

Dabei wurden Themen wie wirtschaftliche Verantwortung in globalen Lieferketten besprochen und diskutiert. Zudem wurde auch darauf eingegangen, dass und wie die Corona-Krise die bestehenden sozialen Unterschiede und die bestehenden sozialen und ökonomischen Ungleichheiten unseres globalisierten Wirtschaftssystems noch verschärft. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Umweltproblematik, die mit der Modeindustrie verbunden ist.

Zunächst wurden dabei die SchülerInnen mit dem System „Fast fashion“ vertraut gemacht, eigenes Konsumverhalten  bei Kleidung reflektiert, Texte zu der Situation der NäherInnen in Corona-Zeiten gelesen und besprochen, anhand von Filmen wie „Hungerlohn für hippe Mode“ (https://www.youtube.com/watch?v=Vdvx6Aj9IbI) und „Bangladesh, Nähstube für die Welt“ (Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=OIzPaaC-jCc) die Problematik der Arbeitsbedingungen der Näherinnen, aber auch der Umweltverschmutzung veranschaulicht und besprochen. Als Abschluss setzten sich einzelne SchülerInnen arbeitsteilig mit den Folgen von „Fast Fashion“ auseinander und gestalteten dafür Plakate, mit deren Hilfe sie ihre Ergebnisse einander präsentieren konnten. Aus diesen Plakaten wurde eine Ausstellung an Stellwänden im Schulhaus erstellt, so dass die anderen Schüler auch einen Einblick in die Problematik gewinnen konnten. Mit SchülerInnen der 5. Klasse (Lehrplanbezug 5.4, Von Gott erschaffen; Aspekt: verantwortlicher Umgang mit Gottes Schöpfung und Nächstenliebe) wurde die Ausstellung noch um Vorschläge zu einem sinnvollen und fairen Mode-  und Konsumverhalten ergänzt, die u. a. Hinweise auf Siegel zu fair gehandelter und ökologisch hergestellter Mode enthielt sowie weitere Tipps, um den ökologischen und sozialen „Fußabdruck“ der Mode zu verbessern.