„Falakugma Road“ steht auf einem einfachen Schild an einer kleinen rotsandigen Landstraße in westafrikanischen Ghana. Der holprige Weg führt zu einem kleinen Buschdorf ohne Stromanschluss, Wasserversorgung  und fern jeglichen Komforts der modernen Zivilisation. Aber die Bevölkerung dort hat begriffen: Unsere Kinder haben nur eine Chance wenn sie eine Schule bekommen und von ausgebildeten Lehrern unterrichtet werden. Und diese Schule soll nun mit finanzieller Unterstützung der großen Schulfamilie an der Mädchenrealschule der Ursulinenschulstiftung gebaut werden. Die MRU hat sich dieses afrikanische Schulprojekt für ihre diesjährige Fastenaktion ausgewählt.

 

Einen ganzen Vormittag stand die Missionsarbeit in Ghana an der MRU im Mittelpunkt. Unter der Organisation von Lehrer Bernhard Janker von der Fachschaft Religion und mit Unterstützung von Schulleiter Johannes Dieckmann konnten 729 Schülerinnen in 26 Klassen sowie ein Großteil der 50 Lehrkräfte innerhalb von drei Vorträgen in der Schulaula über das Projekt informiert werden. Als Referentin war Irmgard Hilmer gekommen, die Dekan Josef Renner aus Kollnburg drei Wochen lang auf einer Missionsreise durch den westafrikanischen Staat begleitet hat. Renner verbrachte  15 Jahre seines Lebens als „Missionar aus Leidenschaft“ in Ghana, in Chamba, das mittlerweile zur Kleinstadt angewachsen ist,  um eine Missionsstation aufzubauen. Unter anderem hat er Kirchen, Kindergärten und Schulen gebaut, eine Krankenversorgung mit Krankenhaus, Entbindungsheim und Vorsorgestation  etabliert und verschiedenste Entwicklungshilfeprojekte durchgeführt. Gesundheitsbedingt musste er nach Deutschland zurück, aber die „Sankt-Josephs-Projekte“ werden weiterhin von ihm begleitet und die Spendengelder aus der Region zielgerichtet eingesetzt sowie überwacht. 

 

Mit eindrucksvollen Bildern zeigte die Referentin vom Leben der dortigen Bevölkerung, vor allem auch der Kinder. „Diese Kinder sind hungrig nach Bildung“ erklärte sie den aufmerksam lauschenden MRU-Schülerinnen. Die Schulgebäude und die Ausstattung können natürlich keineswegs mit deutschen Schulen verglichen werden, allerdings ist es gelungen, sowohl Grund- und Hauptschulen, als auch als neuestes Projekt ein Oberstufengymnasium zu bauen. Diese „Holy Spirit Senior Secondary School“ ist im Umkreis von 400 Kilometern das einzige Oberstufengymnasium und wurde deshalb auch mit einem Jungen- und Mädcheninternat erweitert. Betroffen zeigten sich die MRU-Schülerinnen von der äußerst spärlichen Ausstattung der Schulen, in denen oft nicht einmal Hefte, Stifte und Bücher zur Verfügung stehen, sondern nur eine alte Tafel oder Zeichnungen an der Wand Hilfestellung beim Erlernen des Unterrichtsstoffes geben. Falakungmado heißt die kleine Ortschaft mitten im ghanaischen Busch, die sich den Besuch der deutschen Gäste besonders gewünscht hatte. „Die Buschtrommeln funktionieren sehr gut“ erklärte Irmgard Hilmer den MRU-Schülerinnen als sie von diesem Dorf erzählte. Mit ihnen seien erstmals Weiße dorthin gekommen um sich die dringende Bitte für den Bau einer katholischen Schule anzuhören. Die Eltern in diesem Dorf haben bisher vorbildlich zur Eigeninitiative gegriffen, eine ganz einfache Schule aus Lehm und Strohmatten gebaut und einen Hilfslehrer engagiert. Sie haben erkannt, dass nur Kinder mit einer gewissen Bildung eine Chance für das weitere Leben haben. Dabei geht es keineswegs darum, dass man alle Kinder zum Abitur oder zu einem Hochschulstudium führen möchte. Bisher gibt es immer noch einen sehr hohen Prozentsatz von Analphabeten in Ghana. Und ihnen sind der Umgang mit „sauberem Brunnenwasser“, gewisse Hygienemaßnahmen zur Vermeidung vieler Infektionskrankheiten, Gesundheitsvorsorge überhaupt und vieles mehr nur schwer begreifbar zu machen.  Durch die tatkräftige Aufbauarbeit von Dekan Renner wurde hier bereits sehr viel geleistet.  Und deshalb wandten sich die Dorfbewohner von    Falakungmado auch an ihn um finanzielle Unterstützung. Sie versprachen nach besten Kräften beim Bau der neuen Schule mitzuhelfen. Die Fastenaktion an der Mädchenrealschule der Ursulinenschulstiftung wird hier für die Beschaffung der Baumaterialien einen hervorragenden Grundstock bilden. Möglichkeit dazu gibt es mit Spenden in die Sammeldosen jeder Klasse, im Lehrerzimmer oder auch im Sekretariat. Desweiteren fließt der Erlös aus dem Buch von Pfarrer Josef Renner mit Fotos von Irmgard Hilmer „Ohne Christus wäre ich verzweifelt“, in diese Schulbauaktion. Das Buch kann beim Leserservice des Straubinger-Tagblattes (Tel. 09421/9406700) erworben werden.     –ih- (Irmgard Hilmer)

01) Der Traum für die Kinder im westafrikanischen Ghana ist der Bau einer neuen Schule. Diese Bitte wurde an Dekan Josef Renner und eine Begleiterinnen Monika Schimanko und Irmgard Hilmer beim Besuch des Buschdorfes herangetragen. Die Mädchenrealschule der Ursulinenschulstiftung unterstützt dieses Vorhaben finanziell.[gallery order="DESC"]

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