Woher kommt eigentlich mein T-Shirt und wie werden meine Jeans produziert? Diesen und einigen anderen Fragen ging unsere Fairtrade-AG am Montag (20.05.) in einem vierstündigen Workshop zum Thema Textilen nach.

Auf ein paar Fakten über die in Deutschland in unvorstellbaren Mengen importierten Kleidungsstücke und deren Exportländer folgten ein Einblick in die Textilproduktion: Hierbei wurden neben den schlechten  Arbeitsbedingungen der Näherinnen (es handelt sich größtenteils um Frauen) auch der Anbau von Baumwolle, die Herstellung von Stoff und seine Weiterverarbeitung sowie der lange Weg der Kleidung thematisiert – ein T-Shirt (bzw. seine einzelnen Bestandteile) legt zwischen 50.000 und 80.000 km zurück, bevor es bei uns in den Schränken landet. Es umrundet also die Erdkugel etwas mehr als ein Mal!

Der Fokus sollte dann aber doch auf den teils menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Nähfabriken liegen. Um diese zu simulieren, bildeten wir zwei Produktionsstraßen für Hosen nach (unsere „Hosen“ bestanden allerdings aus Papier), jeder musste nur einen einzigen Arbeitsschritt erledigen. Wer unsauber, langsam oder unkonzentriert arbeitete, wurde sofort von der Produktionsleitung gerügt, und das nicht gerade freundlich.

Durch dieses kurze Rollenspiel konnte man den Druck, dem die Näherinnen –oftmals kommen sie aus Bangladesch oder China – Tag für Tag ausgesetzt sind, sehr gut nachvollziehen.

Zu guter Letzt überlegten wir mithilfe unseres gewonnen Wissens, wo man am besten ansetzen könnte, um die Textilproduktion fairer und auch nachhaltiger zu gestalten. Unser Fazit: Einiges liegt in der Hand der Politik und der Unternehmen, aber auch als Verbraucher bleiben einem viele Möglichkeiten, sich für die Menschen einzusetzen: Sei es das Kaufen von fairer Kleidung oder das Beteiligen an (Protest-) Aktionen, mit denen man Politik und Industrie unter Druck setzt, aber auch seine Mitmenschen aufklärt. Auch insgesamt weniger kaufen hilft  – jeder noch so kleine Schritt ist einer in die richtige Richtung!