Weitere Kreise zieht der Fairtrade-Gedanke an unserer Schule in diesem Jahr.

Rechtzeitig zu Beginn der 10. Klasse gelang es der Klasse 10b dank der engen Zusammenarbeit FUGAMO, unsere flauschigen Stanley&Stella-Pullis und T-Shirts in Empfang zu nehmen – und das im Gegensatz zu herkömmlichen Pullis mit gutem Gewissen. Denn um die Journalistinnen Sarah Kramer und Lara Keilbart vom „Tagesspiegel“ zu zitieren: „Wer für ein Kleidungsstück nur ein paar Euro ausgibt, muss sich über eines im Klaren sein: Faire Produktion ist bei günstigen Preisen nicht möglich.“

Herkömmliche Kleidung führt zu ökologischen und sozialen Katastrophen: So trocknete der Aralsee unter anderem aus, weil die Baumwollproduktion Unsummen an Wasser verschlingt. Etwa ein Viertel aller Insektenvernichtungsmittel kommen im Baumwollanbau zum Einsatz. Und obwohl der erste, oberste und wichtigste Artikel in unserem Grundgesetz lautet „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“, scheint das für Anhänger der sogenannten Fast-Fashion-Bewegung nicht für die Arbeiter zu gelten, die im Ausland ihre Kleidung herstellen. Denn diese Menschen in Indien, Bangladesch, China oder Myanmar verdienen oftmals nicht genug Geld, um überleben zu können; sie erhalten kein Krankengeld, keine Rente und können nicht in den Mutterschutz treten. Sie haben schlichtweg häufig nicht einmal einen Arbeitsvertrag und können so je nach Belieben gefeuert oder eingestellt werden. Gesundheitsschutz? Fehlanzeige. Vergitterte Fenster und abgeschlossene Türen machen die Flucht aus brennenden Textilfabriken unmöglich. Kleine Fusseln in der Luft führen zu Lungenkrankheiten, der Umgang mit den Chemikalien zum Färben von Kleidung zu Verätzungen, Krebs usw. Wir wollten auch nicht, dass unsere „Spaß-Shirts“ durch die Hände von Kindern gegangen sind, die arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen dürfen.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-in-der-textilproduktion-eine-frage-des-preises/13494184.html