„Rund um fair“

 

In der Gesundheits- und Nachhaltigkeitswoche ging es an unserer Schule in Rinchnach nicht nur um Bewegung und Ernährung, sondern auch um das Thema „Fairtrade“. Dazu luden wir die Referentin Andrea Gerung ein, die einen Eine-Welt-Laden in Landshut leitet. Wir suchten uns für die Grundschule das Thema Schokolade aus und für die Mittelschule das Thema faires Handy.

Den Schülern wurde deutlich gemacht, dass es 60 unterschiedliche Rohstoffe braucht, um am Ende, ein Handy in den Händen zu halten. Die Information, dass 75,3 kg von der Erde kaputt gemacht wird, um ein Handy, das etwa 80g wiegt, herzustellen, überraschte die Schüler sehr. Auch ein Verbrauch von 12000l Wasser werden pro Handyproduktion benötigt. In den Film „blutige Handies“ von Frank Piasecki Poulsen wird deutlich gemacht, wie die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, u.a. Minderjähriger sind, um den Rohstoff Kassiterit abzubauen. Bis zu einer Woche bleiben sie oft unter Tage, da der Weg dorthin sehr weit und eng ist. Immer wieder kommt es vor, dass Minen in China, Taiwan oder Indien einstürzen, da diese Minen nicht so gut gesichert sind wie woanders. Zu vielen Todesfällen kommt es folglich. Die meisten Arbeiter dort kommen leider nie von diesem „Beruf“ weg.

Das zweite Thema für die Grundschüler ging um die Gewinnung von Kakaoschoten und die Herstellung von Schokolade. Erstaunt waren die Kinder über die Tatsache, dass das schwarze Getränk für die Götter gedacht war, gekocht mit Wasser und Chili. „Besonders schmackhaft hört sich das gerade nicht an.“ Erst als Chili durch Honig ersetzt wurde, wurde das Getränk lecker. Die Kakaobohne wurde auch als Zahlungsmittel verwendet und an Könige und Adelige verkauft, um besonders viel Geld machen zu können. Von Indien ausgehend wurden dann Samen von Kakaoschotenbäumen zur Elfenbeinküste mitgenommen, um dort Kakao anzupflanzen. In Ghana gibt es viele Kakaobauern, die viele Schoten ernten (die erst nach 7 Jahren Früchte tragen), dann die Bohnen rausholen durch Aufschlagen und diese mit Bananen in Holzkisten lagern, damit Keime absterben während des Gärungsprozesses und sich die Inhaltsstoffe durch die Temperatur in der Kiste etwas verändern. Nach 3 Tagen ist dieser Fermentationsprozess abgeschlossen. Der Kakao wird im

Anschluss in der Sonne getrocknet, kaputter wird aussortiert, in Säcke gefüllt und dann auf Containerschiffe gebracht. Nun wollten die Kinder natürlich noch wissen wie Schokolade hergestellt wurde. Während sie verschiedene Sorten von Fairtrade Schokolade auf der Zunge zergehen ließen, erklärte ihnen Frau Gerung dass zuerst die Bohnen geröstet, aufgebrochen und geschält werden. Die gebrochenen Schalen werden durch Luftströme von den Kernen getrennt. Der Weg durch eine erhitzte Walze bewirkt, dass die Kakaobutter austritt, wird flüssig und umhüllt die Kakaobruchstücke. Dies ergibt die Kakaomasse, also die Vorstufe von Schokolade. Daraus wird in den nächsten Schritten Kakaobutter, -pulver oder natürlich unsere geliebte Schoki hergestellt. So viel Arbeit, um schlussendlich Schokolade essen zu können. Dies erstaunte die Schüler ganz schön.

Abgerundet wurde die faire Woche durch ein faires Schulfrühstück, erstmalig wieder für alle Kinder an der Schule nach Corona.