Im Rahmen unserer Schülerfirma „Anna Freuds Faire Bude“ werden ausschließlich fair gehandelte Produkte jeden Tag in den großen Pausen von Schülerinnen und Schülern an Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrkräfte und Interessierte weiterverkauft. In der Fairen Bude gibt es Süßigkeiten, Kaffee, Tee, Erfrischungsgetränke und weitere fair gehandelte Produkte. Seit dem letzten Schuljahr bietet die Faire Bude auch fair gehandelten Kaffee zum Verzehr im Lehrerzimmer an.

Die Anna-Freud-Schule ist eine Förderschule für Schülerinnen und Schüler mit körperlichen Behinderungen sowie chronischen und psychosomatischen Erkrankungen im Bildungsbereich der Sekundarstufe I und der gymnasialen Oberstufe. Für die Faire Bude wurde eigens ein auf die körperlichen Einschränkungen der Schülerinnen und Schüler zugeschnittener Verkaufswagen entworfen, der anschließend von einigen Schülerinnen und Schülern im Werkunterricht selbst gebaut wurde. Geplant und vorbereitet wird das Projekt während der AG-Zeiten in einer Doppelstunde pro Woche, in kleinen nach Neigung und Interesse zusammengestellten Expertenteams (Finanzen, Fairtrade, Verkauf). Die AG wird von drei Lehrkräften der Schule betreut.

 

 Die Schülerinnen und Schüler können durch dieses Schulprojekt am praktischen Beispiel lernen wie man einen Kiosk bzw. Kleinunternehmen führt. Neben den in den Expertengruppen erworbenen  Kompetenzen bieten unter anderem Kundenberatung und Verkauf die Möglichkeit eines praxisnahen Erlebens. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer der AG übernimmt zwei „Schichten“, d.h. sie oder er  verkauft in zwei Pausen pro Woche gemeinsam die Produkte der Fairen Bude. Während des Verkaufs werden die Schülerinnen und Schüler von einer erwachsene Person begleitet, die bei Fragen und  Schwierigkeiten berät und weiterhilft.

Über den Verkauf von fair gehandelten Produkten hinaus soll unser fairer Schulkiosk als wichtiges und nachhaltiges Bildungsprojekt verstanden werden. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule sowie auch das Lehrerkollegium lernen fair gehandelte Produkte kennen und werden über ihren Ursprung und globale Gerechtigkeit informiert. Hier können die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler als Fairhandelsexperten gezielt informieren und das erworbene Wissen weitergeben. In diesem Rahmen fanden beispielsweise bereits eine über fairen Handel informierende Ausstellung sowie zwei Vorträge in den fünften Klassen über dieses Thema statt. Die Schülerinnen und Schüler organisierten eine Fairtrade Aktionswoche, in der sie Spiele und Rätsel zu dem Thema fairer Handel in den Schulpausen anboten. Mit Hilfe der Videoschnitt-AG wurde eine Werbespot entworfen, gedreht und vor der Schule 

aufgeführt.

Mittlerweile ist die faire Bude wirtschaftlich erfolgreich und spendet einen Teil des Gewinns an gemeinnützige Projekte. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden gemeinsam über den Einsatz des Gewinns. Darüber hinaus wird das Geld für Fortbildungen von externen professionellen Experten eingesetzt.