Bereits zum zweiten Mal in diesem Schuljahr fand in der Mensa des Hellenstein-Gymnasiums der „Fair Morning“ statt. Der Einstieg begann bereits knapp eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn, als sich zahlreiche Schüler aller Alters- und Klassenstufen zum gemeinsamen fairen Frühstück einfanden. Bei fair gehandelten Getränken, selbstgemachtem Kuchen, Obstsalat und vielem mehr starteten die Schüler anders als gewohnt in den Tag.

 

Als die Schulglocke die erste Stunde einleitete, wurde die Zahl der Schüler in der Mensa jedoch nicht weniger. Die ersten beiden Schulstunden standen im Zeichen des fairen Handels in französischer Sprache. Die Französischkurse der Kursstufe 1 unter Leitung ihrer Lehrerin Bettina Brandez präsentierten die Ergebnisse ihrer Projektarbeit der letzten Wochen in einzelnen Lernstationen und einem selbstgedrehten Film. Die Stationen waren auf die interaktive Teilnahme der Schüler ausgelegt. Ziel der Quiz- und Rollenspiele war es, auf den fairen Handel näher einzugehen und das Bewusstsein der Schüler dafür zu stärken. In Probierstationen wurde deutlich gemacht, dass faire Produkte den konventionellen Mitstreitern in nichts nachstehen. Für die Sammlung von Informationen besuchten die beiden Kurse zusammen mit dem HG Fair-Trade-Team die Messe „Fair handeln“ in Stuttgart im April. Impressionen davon waren im eingangs gezeigten Film zu sehen.

 

Gegen Ende des Vormittags stand schon die nächste Veranstaltung auf dem Programm. In der HG-Mensa zu Gast war, in Kooperation mit der Fairtrade-Stadt Heidenheim, das Hope Theatre Nairobi, eine Gruppe von Jugendlichen aus den Slumgebieten der kenianischen Hauptstadt zusammen mit Studentinnen und Studenten aus Deutschland. Das mitgebrachte Stück „The Fair Trade Play“ bestand aus Schauspiel, Musik und Tanz. In kleinen Rollenspielen machten die Akteure auf Missstände in deren Herkunftsland aufmerksam. Ein großes Thema dabei: Ungerechtigkeit. Ungerechtigkeit in finanzieller Hinsicht aber auch beispielsweise im Gerichtssaal, wo ein Großunternehmer aus einem Industriestaat im Prozess gegen eine Einheimische Recht bekommt, obwohl die Beweislage dies nicht zulässt. Es war deutlich zu sehen, wie sehr die Korruption vorherrscht. Die Show bot auch dem Publikum einige Mitmachgelegenheiten. Für ein kleines Rollenspiel und diverse Tanzeinlagen wurden Schülerinnen und Schüler auf die Bühne gebeten, auch das Publikum in den Reihen konnte an den Choreografien teilnehmen. Lehrerin und Organisatorin Nadine Leyendecker war höchst zufrieden, denn die Begeisterung der Zuschauerinnen und Zuschauer war nicht unerheblich, was nicht zuletzt die rege Beteiligung an einer Fragerunde am Ende zeigte.

 

Marius Pleyer