Am Mittwoch, den 06. Juli 2016, bekam unser Q1 Erdkunde-Leistungskurs des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums auf dem Wochenmarkt in Oberhausen-Sterkrade einen Stand von der Stadt Oberhausen gestellt, um ein soziales Experiment zum Kaufverhalten durchzuführen und um auf den fairen Handel aufmerksam zu machen.

Inspiriert von der Aktion “AgroProfit“ boten wir an diesem Stand unmarkierte Fair Trade-Produkte zu Dumpingpreisen an, so gab es beispielsweise Bananen für 20 Cent/ Kilo. Genau wie die Schauspieler der AgroProfit-Initiative zeigten wir „voller Begeisterung“ auf, dass diese “Schnäppchen” nur durch Kinderarbeit, Ausbeutung und unmenschliche Arbeitsbedingungen zustande kamen. Nun stellte sich die Frage, wie die Passanten auf eine derartige Transparenz reagieren, bzw. ob sie kaufen würden oder nicht.

Es zeigte sich ein ambivalentes Bild. Neben Aussagen wie „die Kinder gehen ja eh nicht in die Schule, dann können sie ja auch arbeiten gehen“, waren einige sehr erstaunt von den Preisen und kauften fast jeder unsere scheinbar billigen Produkte, kaum jemand ließ sich also von den Bildern und mündlichen Informationen abschrecken.

Nach dem Verkauf fingen wir die Käufer ab und klärten sie über unser Experiment auf, sodass wir in den meisten Fällen nach der Aufklärung den fairen Preis und viel Lob für unsere Aktion erhielten oder in wenigen Fällen unsere Produkte zurückbekamen und das Geld zurückgaben.

Insgesamt kann man sagen, dass der Tag auf dem Markt für uns alle eine ganz besondere Erfahrung war, die uns zum gezeigt hat, wie sehr die Menschen sich doch von dem Preis leiten lassen und dabei selbst erschreckende Informationen ausblenden und zum anderen, dass man andere – und natürlich auch sich selbst – durch ein kurzes Gespräch für die Herstellung dieser Produkte sensibilisieren kann.

Abschließend möchten wir uns im Namen des Kurses nochmal für die Unterstützung durch Herrn Oberheid, den Agenda-Beauftragten der Stadt Oberhausen, und Herrn Poretschkin, unserem LK-Lehrer, bedanken. Ohne dieses Engagement wäre die Umsetzung dieses Experiments nicht möglich gewesen.

Ramona Lange, Q1