Die Ziele der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung sind aktueller denn je. Um sich mit Schülern über ihren Einsatz für die Nachhaltigkeitsziele auszutauschen, haben drei internationale Jugendliche über terre des hommes die Eduard-Stieler-Schule Ende Januar besucht.

Über einen Jugendaustausch von terre des hommes besuchen die drei Jugendlichen aus Nicaragua, Peru und Kambodja derzeit Schulen in Deutschland. In lokalen Jugendnetzwerken setzen sie sich in ihrer Heimat auf unterschiedliche Weise für die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDG) ein. „Dort wurden sie zu Delegierten gewählt, um sich mit deutschen Jugendlichen über ihre Aktivitäten auszutauschen“, berichtete die Koordinatorin der internationalen Jugendnetzwerke von terre des hommes Anna Büschemann. Begleitet wurden die Jugendlichen von ausgebildeten Multiplikatorinnen Irene Bicard (25 Jahre) aus Spanien, Bruna Leite (30 Jahre) aus Brasilien und Heng Kimtan (24 Jahre) aus Kambodja.

Als Fortführung der Milleniumsziele wurden auf dem UN-Gipfel in New York im September 2015 insgesamt 17 Oberziele beschlossen, darunter Ernährungssicherung, Verringerung von Ungleichgewichten und Klimaschutz – mit 169 ambitionierten Unterzielen. Entsprechend vielfältig ist das Engagement der drei Jugendlichen. Magy Castillo (20 Jahre) aus Nicaragua zum Beispiel arbeitet in ihrer Heimatstadt in einer Theaterwerkstatt, mit deren Hilfe sie auf die Gewalt an Frauen aufmerksam macht und setzt sich mit ihrem Projekt für die Einhaltung der Frauenrechte ein. Die 16-jährige Angihel Fernandez aus Peru kämpft gegen die Unterdrückung von Frauen und Minderheiten in ihrer Stadt El Salvador. Zudem gibt sie über eine eigene Radiosendung betroffenen Opfern eine Stimme. Und Dalin Chin (18 Jahre) aus Kambodja engagiert sich für den Umweltschutz in ihrer Region. Mit Info-Veranstaltungen und Aktionen ermuntert sie junge Menschen und Bauern sich umweltbewusster zu verhalten und auf den Klimawandel zu reagieren.

Gesprächsstoff für den Workshop im Politikkurs an der Eduard-Stieler-Schule gab es also ausreichend. „Die SDG betreffen alle Länder und sind damit für beide Seiten ein wichtiges Thema“, betonte Büschemann. Im persönlichen Austausch wurde den jungen Erwachsenen direkter als über den öffentlichen Diskurs bewusst, welchen weltweiten Herausforderungen begegnet werden muss. „Man kann viel reden im Unterricht. So hatten wir aber die Möglichkeit, zu erfahren, wie es in anderen Leben aussieht und was man alles tun kann“, sagte eine Schülerin. „Sehr bereichernd“ war auch das Fazit von Lehrerin Verena Puschmann.

Während des Workshops diskutierten die Schüler in gemischten Gruppen über das globale Ungleichgewicht und entwickelten Ideen, wie Menschen einen besseren Zugang zu Entscheidungsprozessen ermöglicht werden kann.