Der Tatortverein und seine Arbeit auf den Philippinen

Im Sommer diesen Jahres trat die philippinische Theatergruppe “Akbay” mit ihrem Musical “Once we had a dream” im Rahmen ihrer Deutschlandtournee bei uns in Saarbrücken auf. Das Stück beschreibt die Situation vieler Kinder auf den Philippinen – vernachlässigte Kinder mit ihren Problemen und Ängsten, aber auch mit viel Lebensfreude und Hoffnung auf eine selbstbestimmte und menschenwürdige Zukunft.

Nach den Dreharbeiten zum WDR_Krimi “Tatort Manila”, der das Thema Kinderprostitution ansprach, beschlossen die prominenten Schauspieler Dietmar Bär, Klaus J. Behrendt und Joe Bausch, sich aktiv für Kinderrechte einzusetzen. Sie gründeten den “Tatort-Verein” und schlossen sich Pater Shay Cullen und seinem “Preda-Kinderschutz-Zentrum” in Olongapo, 130 km nördlich von Manila an. Hier finden traumatisierte und misshandelte Kinder und befreite Knastkinder, die einfach so für etliche Monate von der Polizei aufgegriffen und eingesperrt werden, ein neues Zuhause.

Die Organisation macht sich ebenfalls stark für den fairen Handel mit Mangoprodukten. So reicht der faire Ernteerlös von nur einem Mangobaum aus, um zwei Kinder ein Jahr zur Schule zu schicken.

Im Keller des Saarbrücker Schlosses wurde den Schülerinnen und Schülern von den Jugendlichen aus Manila keine leicht verdauliche Kost geboten. Da ging es um sexuelle Ausbeutung, Bandenkriminalität, Misshandlung und Gefängnis. Selbst für Oberstufenschüler waren die Szenen manchmal nur schwer zu ertragen, weil man spürte, dass die jungen Schauspieler diese schrecklichen Dinge selbst erlebt hatten. Am Ende durften noch Fragen an die Darsteller gerichtet werden und es entstand eine rege Diskussion zwischen den Akteuren und dem jugendlichen Publikum. Dabei betonten die Darsteller immer wieder, wie wichtig es sei, dass wir in Europa den fairen Handel unterstützen, denn er bringe tatsächlich spürbare positive Veränderungen für ihr Leben und das ihrer Familien.

Über diese Begegnung hinaus möchten wir mit dem Tatort-Verein in engem Kontakt bleiben und seine Arbeit unterstützen, umso mehr, da eine Lehrerin unserer Schule für drei Jahre an einer europäischen Schule in Manila arbeiten und uns regelmäßig über die Lebensbedingungen dort berichten wird.

Das Orginaldokument hier