Religionsstunde über das Thema Fairtrade
Stundenablauf:
1 Einführung in das Thema „Fair Trade“
2 „Fairness“ in unterschiedlichen Lebensbereichen
3 Landsberg am Lech als “Fairtrade-Town”
4 DZG als „fairtrade“ Schule
4.1 Schülerumfrage zu Fairtrade-Produkten
4.2 Maßnahmen für die Etablierung von Fairtrade-Produkten
4.3 Voraussetzungen an Fairtrade-Schulen
4.4 Erste Ansätze zur Fairtrade-Schule
5 Zusammenfassung
Zu 1:
Als Einstieg soll im Unterrichtsgespräch herausgefunden werden, was das Wort „fair“ bedeutet. Hierbei sind die meisten der Meinung, dass der Begriff ein Synonym für „gerecht“ ist. Dann wurde die tatsächliche Übersetzung des englischen Wortes bekannt gegeben, „fair“ bedeutet angemessen, anständig. Im Verlauf der Stunde soll geprüft werden, ob die Schüler diesen Wortbedeutungen zustimmen können oder nicht.
Zu 2:
Um eben dieser Frage nachzugehen, werden die Bilder auf Seite 16 des Schulbuches betrachtet, immer um die Frage zu beantworten, ob das Dargestellte „fair“ ist. Als erstes wird ein Bild bearbeitet, dass zwei junge Sportlerinnen zeigt, wobei eine davon die andere, die sich verletzt hat, bis zur Ziellinie trägt und ihre Konkurrentin sogar vor ihr selbst ins Ziel trägt. Hierbei sind viele der Meinung, dass gezeigte Situation nicht fair ist, da es sich hierbei um einen Wettbewerb handelt und durch so ein Verhalten der Sportsgeist, und somit auch der Wettbewerb, verloren geht. Andere finden, dass das Handeln des Mädchens weit über „faires“ Verhalten hinausgeht. Einig waren sich aber alle, dass sie durch ihre Hilfsbereitschaft für gleiche Chancen für alle sorgt.
Beim nächsten Bild kommt die Frage auf, ob es Fairness in der Schule gibt. Um dies zu Beantworten ist eine neue Facette des Begriffs „fair“ einzuführen: Fair bedeutet auch Respekt. Auf die Schule bezogen bedeutet dies, dass es kein Mobbing gibt, und dass man, obwohl man nicht jeden sympathisch finden muss, jeden respektvoll behandeln soll. Daraufhin stellt die Lehrerin die Frage, wie die Schüler die Fairness am DZG wahrnehmen. Insgesamt empfinden alle die Schule als fair, nur in einigen Situationen nicht, beispielsweise bei der Notengebung. Den Lehrern wird vorgeworfen unfaire Noten zu verteilen, weil sie zum Teil nicht objektiv sind, aber auch durch Schüler selbst kommt es zur dem Gefühl, unfair behandelt zu werden. Denn zum einem kann man es nicht allen immer recht machen, zum anderen fällt es besonders jüngeren Schülerin schwer ihre eigenen Leistungen einzuschätzen.
Das nächste Logo weißt den Betrachter daraufhin, dass Hunde hier ihr Geschäft nicht verrichten dürfen mit der Aufschrift „ Sei fair, Sei sauber, Sei Berlin“. Auch hier diskutieren die Schüler wieder über Fairness. Hier stellen sie fest fair hier als Synonym für anständig verwendet wird. Anständig weil man als Hundebesitzer verhindern sollte, dass Passanten in Hundekot treten.
Durch das nächste Bild kommt die Frage auf, wie fair die Arbeitswelt ist. Hierbei stellt das Praktikum für die Schüler das wichtigste Thema da. Schüler, Studenten und befristet Eingestellte Arbeiter haben nie Sicherheit bei ihrer Arbeitsstelle. Vor allem die „Generation Praktikum“ hat damit zu kämpfen, da Firmen lieber die günstige Praktikanten zu sich holt als teurere Festangestellte. Auch über Aufstocker erklärt die Lehrkraft vieles. Aufstocker sind Niedriglohnverdiener, die davon nicht leben können, und deswegen von der Agentur für Arbeit Zuschüsse bekommen. Als Fazit zieht der Kurs hier, dass es in der Arbeitswelt noch sehr viele unfaire Gebiete gibt. Durch das nächste Bild wird der respektvolle Umgang betont, also fair als Synonym für respektvoll. Hierbei wird vorallem auf das unannehmbare Verhalten gegenüber den Schiedsrichter aufmerksam gemacht, der oft beleidigt wird, obwohl auch er nur versucht in sehr kurze Zeit eine gerechte (faire) Entscheidung zu fällen.
Das letzte Bild, das der Kurs betrachtet, wirbt für Fairtrade-Towns und Produkte. Die Schüler sind sich einig, dass hier „fair“ gerecht bedeutet, also gerechter Handel. Auch wird besprochen, was das Fairtrade-Symbol bedeutet, nämlich wird ein Mensch vor einer Weltkugel dargestellt, aber gleichzeitig auch ein Wassertropfen mit einem Blatt und eine Anspielung auf das Ying und Yang-Zeichen. Durch dieses Zeichen soll den Konsumenten von so ausgezeichneten Produkten versichert werden, dass sowohl Arbeiter als auch Händler für ihere Arbeit gerecht entlohnt und behandelt wurden.
Zu 3:
Wegen des letzten besprochen Bildes, fragt die Lehrerin, ob Landsberg am Lech eine Fairtrade-Town. Um dies zu beantworten wird der Text „Die Arbeitgruppe hat es geschafft: Landsberg ist nun „Fairtrade-Town“ ausgeteilt und gemeinsam gelesen. Anschließend sollen die Schüler der Frage nachgehen, warum Landsberg eine Fairtrade-Town ist. Einerseits weil bei Sitzungen fair gehandelter Kaffee konsumiert wird, andererseits weil die Steuerungsgruppe versucht sowohl Informationen an die Verbraucher zu Fairtrade zu geben, als auch den Einzelhandel und Vereine aufzuklären und Kooperationspartner zu finden. Damit versuchen sie zu erreichen, dass die Erzeuger einen fairen Preis bekommen, der über den Weltmarktpreis liegt.
Zu 4:
4.1 Schülerumfrage zu Fairtrade-Produkten
Als nächstes fragt die Lehrerin, was die anwesenden Schüler von Fairtrade-Produkten halten. Im folgenden Unterrichtsgespräch ergibt sich, dass viele solche Produkte kaufen oder sie kaufen würden, da trotz höheren Preises man eine bessere Qualität erhält und man außerdem ein Produkt erhält, dessen Verzehr man genießen kann. Ein Schülerin erwähnte auch, dass sie diese Produkte nicht kaufen möchte, da sie ihr nicht schmecken. Doch da normale Produkte sehr viele Zusatzstoffe und Zucker enthalten, geht bei diesen der natürliche Geschmack verloren und wird verfälscht, sodass die Konsumenten den natürlichen Produktgeschmack oft als unangenehm empfinden, da sie es anderes gewohnt sind. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, dass es verschiedene Fairtrade-Siegel gibt, die nach verschiedenen Kriterien geprüft werden, also einige für fairen Handel, andere für faire Produktion. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber, dass obwohl ein Produkt ein Fairtrade-Siegel hat, nicht alle daran wirklich „fair“ sein muss. Auch wird der Vorschlag gemacht, dass man viele Produkte direkt beim Erzeuger erwerben kann, wie Milch oder Eier, da so der Bauer mehr Geld bekommt als über den normalen Verkauf im Supermarkt.
4.2 Maßnahmen für die Etablierung von Fairtrade-Produkten u
Als nächstes wird besprochen, was am DZG passieren muss, um Fairtrade-Produkte einzuführen. Besonders sollte ein Bewusstsein für „Fairness“ bei den Schülern geschaffen werden, dies könnte durch Unterrichtsgespräche, Seminare und Vorträge oder Ausflüge zu Fairtrade-Messen stattfinden. Auch könnte man Einnahmen vom Weihnachtsbazar an Fairtrade-Projekte spenden und beim Bazar auch einen Stand aufbauen, der die Besucher über das Thema aufklärt. Ebenfalls sollte Moser mehr Fairtrade-Produkte verwenden und verkaufen.
4.3 Voraussetzungen an Fairtrade-Schulen
Nun macht die Lehrkraft darauf aufmerksam, dass Schulen gewisse Voraussetzungen erfüllen müssen, um eine Fairtrade-Schule zu werden. Die Schulen müssen ein Fairtrade-Team, das aus Schülern und Lehrern besteht, gründen und erstellen eines Fairtrade Kompasses. Aber auch muss der Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten gewährleistet werden und das Thema in mindestens zwei Klassen in zwei unterschiedlichen Fächern behandelt werden. Ebenso ist es für diese Schulen Pflicht jährlich Schulaktionen zu diesem Thema durchzuführen.
4.4 Erste Ansätze zur Fairtrade-Schule
Als nächstes wird bewertet, ob das DZG schon begonnen hat, einige dieser Punkte umzusetzen. Einerseits führt Moser jetzt erstmals Fairtrade-Produkte ein –einen Fruchtriegel und einen Sesamriegel. Auch sollen vielleicht Kisten mit fair gehandelten Essen verkauft werden, damit auch die Schüler etwas machen können. Andererseits haben die Sportlehrer des DZGs vor, fairtrade Bälle anzuschaffen, was aber nur möglich ist, wenn das Preis-Leistungsverhältnis angemessen ist.
Zu 5
Vor dem Stundenende stellt die Lehrerin nun noch einmal die Frage, ob „fair“ gerecht bedeutet. Der Kurs ist sich einig, dass es stimmt, da fairtrade ein gerechten Preis für alle meint und auch fairplay Gerechtigkeit im Sport verspricht. Wenn man aber versucht „fair“ mit anständig zu übersetzen, muss man sich bewusst sein, dass anständig mehr bedeutet als „fair“ sein, da hier auch der moralische Aspekt eine Rolle spielt.
Veronika Findeisen, Q12
Dominikus-Zimmermann-Gymnasium Landsberg a.L.