Unsere Schule ist seit mehreren Jahren Fairtrade-Schule.

Im Rahmen des Deutschunterrichts haben sich die Schüler*innen mit dem Entstehungsweg der Schokolade beschäftigt und tauchen gemeinsam mit Tayna
in eine für sie bis dahin noch unbekannte Welt ein, um den Handel mit Kakaobohnen weltweit besser zu verstehen. Hier der Filmbericht:

Woher kommen unsere Lebensmittel? Diese Frage stellt sich die 13-jährige Tayna. Bis jetzt hat sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht. Tayna liebt zwar heißen Kakao, aber wie dieser entsteht, weiß sie nicht. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, macht sie sich auf den Weg in die Dominikanische Republik, denn von dort kommt ein Großteil des Weltexportanteils an Kakaobohnen.
Auf einer Kakaoplantage trifft sie Basilio von der Kooperative „Conacado“. Das ist ein Verbund aus Bauern, die sich zusammengeschlossen haben, um sich gegeneinander in der Arbeit zu unterstützen und Projekte gemeinsam zu finanzieren. Basilio besucht mit Tayna eine nahe gelegene Kakaoplantage. Dort werden die reifen gelben Schoten mühsam mit langen Stöcken von den Bäumen geschlagen. Anschließend werden die „guten“ Schoten mit einer Machete geöffnet, um an die innenliegenden Bohnen zu gelangen. In einer guten Schote befinden sich ca. 35-40 Kakaobohnen. Anschließend werden die Bohnen fermentiert. Dieser Vorgang ist ein Gährungs- und Trocknungsprozess, durch den die Schokolade ihren guten Geschmack bekommt. Dazu werden die Bohnen gleichmäßig ausgebreitet und mit Bananenblättern bedeckt. Der Vorgang der Fermen-tation erfolgt in der Trocknungsanlage von Conacado, denn alleine könnte sich ein Bauer diese Anlage nicht leisten! Nach dem Fermentationsprozess werden die Bohnen zum Weiterverkauf in Säcke gefüllt und zu Fabriken überwiegend nach Europa verschifft. In den dortigen Fabriken werden die Bohnen zu drei Produkten weiterverarbeitet: zu flüssiger Schokolade, zu Kakaobutter und Kakaopulver. Aus diesem Kakaopulver können wir uns dann, wie Tayna, heißen Kakao zubereiten. Doch warum ist es nun sinnvoll, sich
Fairtrade-Produkte zu kaufen? Die Bauern erhalten dadurch ein stabiles Einkommen dank des festgelegten  Fairtrade-Mindestpreises. Vorher waren die Bauern den schwankenden Kaufpreisen der Kakaoankäufer ausgeliefert und konnten so keinen Monat wirklich mit dem Verdienst kalkulieren. Doch mit einem festen gleichbleibenden Einkommen können sie besser Anschaffungen und Investitionen im Vorfeld planen und sind den schwankenden Weltmarktpreisen für dieses Produkt nicht länger willkürlich ausgeliefert. Außerdem erhalten sie zusätzlich eine Fairtrade-Prämie. Diese kommt allen Dorfbewohnern zugute, da mit ihr Wasserinstallationen und Stromanschlüsse, die das tägliche Leben sehr erleichtern, finanziert werden. Schulen werden mit diesem Geld ebenso gebaut oder instand gehalten und auf diese Weise erhalten die Kinder auch in armen Ländern eine Chance auf einen Schulbesuch und somit auf ein besseres Leben! Daher sollten wir alle mithelfen, damit Fairtrade Einzug in unsere Köpfe hält…

Die Unterrichtssequenz von drei Schulstunden hat uns das Thema anschaulich vor Augen geführt, zum Nachdenken und zum aktiven Handeln angeregt.