Das Ziel der Studienfahrt der Klasse BF 301 (die Schüler werden im Rahmen des schulischen Bildungsangebotes zur Fachoberschulreife vorbereitet) und das vorgesehene Veranstaltungsprogramm zur Entwicklungspolitik wurden von den beteiligten Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und der Europäischen Akademie geplant und vorbereitet. Insbesondere aus den Fächern Gesellschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Religionslehre, Betriebswirtschaftslehre, Informationswirtschaftslehre und Deutsch bildeten sich die Aufgabenfelder der Studienfahrt. Die Vorbereitung dieser Fahrt erfolgte in gemeinsamer Absprache mit den Lehrkräften der Jahrgangsstufe, die in den o.a. Fächern die fachspezifische Sichtweise insbesondere zur Entwicklungspolitik thematisierten.

Der internationale Handel und die globalisierte Weltwirtschaft sowie das Verhältnis der Industrie- und den Entwicklungsländer anhand eines Planspiels Translawi und die Frage, was jeder einzelne tun kann, stand jeweils im Vordergrund.  Die Studienfahrt ergänzte somit die Bildungsarbeit der Schule, indem sie den Schülerinnen und Schülern emotionale Erfahrungen vor Ort in Bonn vermittelte und gleichzeitig bei allen Beteiligten das gegenseitige Verstehen und den Sinn für die internationale Gemeinschaft, insbesondere aber für die Armen in den Entwicklungsländern, förderte.

Die Klasse BF 301 beschloss aufgrund ihrer neuen Erkenntnisse am Ende der Studienwoche im heimischen Carl-Severing-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Bielefeld insbesondere am Thema Internationaler Handel und Fairtrade weiterzuarbeiten. In arbeitsteiligen Gruppen wurden mit differenzierten Aufgabenstellungen die Schwerpunkte

1. Historische Entwicklung des Grundgedankens Fairtrade,

2. Fairtrade am Beispiel Kaffee und

3. Fairtrade am Beispiel einer Jeans

erarbeitet, gegenseitig in Power Point vorgestellt und vor dem Hintergrund, wie denn globale Gerechtigkeit aussehen und ausgestaltet werden kann, engagiert und offen diskutiert.

Als Bindeglied zwischen Produzenten/Großhändlern und Konsumenten stellt der Einzelhandel eine entscheidende Rolle dar, sodass in diesem Bildungsgang das Thema Fairtrade von hoher Bedeutung ist und große Wirkung haben kann.

Im Rahmen des Unterrichts in den Fächern Wirtschafts- und Sozialkunde (WSP) und Kundenkommunikationsservice (KKS) wurden in der Klasse EK301 zunächst eigene Erfahrungen als Konsument und vor allem als Verkäufer gesammelt. Wie groß ist das Interesse von Kunden an Fairtrade-Produkten und wie können wir als Verkäufer das Interesse steigern? Insbesondere ging es um Merkmale von Fairtrade-Produkten und die Diskussion und Reflexion der Sozialverträglichkeit dieser. Zudem wurde das Konzept aus beiden Perspektiven kritisch hinterfragt und konkrete Möglichkeiten zur Unterstützung des fairen Handels von Seiten der Auszubildenden diskutiert.

In der Höheren Handelsschule wurde der faire Handel ebenfalls thematisiert. Die Klasse HH301 hat sich im VWL-Unterricht zunächst mit der Idee des fairen Handels auseinandergesetzt und arbeitsteilig die Themen „Grundgedanke des fairen Handels“, „Fairtrade und Kinderarbeit“ sowie „Fairtrade und Kaffeehandel“ erarbeitet. Anschließend haben einige Schülerinnen und Schüler im Wahlbereich für die Schulkantine ein Poster entworfen, welches für Fairtrade-Produkte – insbesondere Fairtrade-Kaffee – wirbt und die Vorteile dieser Produkte verdeutlicht.