Einsatz des Themas FairTrade im Fach Geographie
Lobkowitz Realschule
Erläutert wird im Nachfolgenden das Thema „FairTrade“ in zwei unterschiedlichen Jahrgangstufen im Fach Geographie. In beiden Fällen ist dieses Thema im Lehrplan verankert.
1. Jahrgangstufe 7, Kulturerdteil Subsahara-Afrika
Das Thema „FairTrade“ wurde hier als „Übergangsthema“ zwischen der Vermittlung von umweltschonenden Anbaumethoden im afrikanischen Regenwald und dem sozialgeographischen Bereich „Armut in der Bevölkerung“ bearbeitet.
Das zentrale Produkt stellt hier die Kakaobohne als typisches tropisches und westafrikanisches Cash-Crop dar.
Die Schüler verglichen als Hinführung die Umwelt- und Arbeitsbedingungen auf einer herkömmlichen Kakaoplantage mit denen eines mit dem FairTrade-Siegel ausgezeichneten Betriebs. Dabei wurden sie vor allem für die unterschiedlichen Situationen der Mitarbeiter sensibilisiert.
Anhand dieser und weiterer Informationen erarbeiteten sich die Schüler die Kennzeichen des fairen Anbaus. Schnell wurde klar, dass nicht nur die Umwelt sondern auch die Mitarbeiter von den Auflagen, die ein fairer Betrieb erfüllen muss, profitieren. In einer anschließenden Diskussion wurde unter anderem die Frage gestellt, warum dann nicht nur in „fairer Qualität“ produziert wird, worauf hier jahrgangstufengemäß auf die Macht des Endverbrauchers eingegangen wurde. Verschiedene Bezugsquellen kamen zur Sprache und Schülererfahrungen diesbezüglich wurden diskutiert.
2. Jahrgangstufe 8, Kulturerdteil Lateinamerika
Zentraler Bestandteil dieser Stunde war die Situation eines Kleinbauern in Lateinamerika, welcher Kaffeebohnen produziert. In einem Rollenspiel wurde dieser „durch verschiedene Situationen geschickt“, bis er mit seiner Plantage letztendlich in einer FairTrade-Kooperation landete.
Das Rollenspiel wurde von ausgewählten Schülern (die eine kurze Vorbereitungszeit erhielten) emotionsreich vorgetragen, so dass eine Basis für eine anschließende Gesprächsrunde gegeben war. Der Bauer erlebte durch Zwischenhändler, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren und durch die ständigen Schwankungen des Weltmarktpreises bezüglich des Cashcrops den Ruin seines landwirtschaftlichen Betriebs. Erst die Aufnahme in die FairTrade-Kooperation und die damit verbundenen Auflagen und auch Vergünstigungen sicherten ihm und seiner Familie die Existenz.
Im anschließenden Gespräch wurde den Schülern aufgezeigt, was beim konventionellen Anbau letztendlich vom Erlös des Produktes beim Bauern selbst bleibt und welche Auswirkungen die Preisschwankungen haben können. Die Vorteile des Fairen Handels haben die Schüler bereits während des Rollenspiels erarbeitet und somit konnten sie im Gespräch eingehender auf die letztendliche „Entscheidungsgewalt“ des Endverbrauchers eingehen. In der Folgestunde wurden verschiedene Organisationen diesbezüglich aufgezeigt, die erarbeiteten Informationen auf ein weiteres Produkt, die Banane übertragen und in diesem Sinn ausführlich auf die bestehende Aktion „Faire Banane – Pausenverkauf“ hingewiesen.
Generell erfolgte im Geographieunterricht in allen Jahrgansstufen eine umfassende Hintergrundinformation zu dieser Aktion.
Des Weiteren sind noch Unterrichtsstunden zum Thema „Faire Produkte aus Bayern“, mit besonderem Fokus auf Milchprodukte in der Jahrgangsstufe 6 geplant.
Eine 7. Klasse wird sich außerdem in einem Kleinprojekt mit dem Produkt „Arganöl“ befassen. Als regionales, auf das Gebiet Südwest-Marokko beschränktes Produkt bietet es ein eher „außergewöhnliches“ Objekt, sich mit dem Thema „Fairtrade“ zu befassen. Zentrale Punkte sollen hierbei die unbedingte Erhaltung der nur dort vorkommenden Baumbestände (Umweltaspekt) und die Arbeitsbedingungen für die Berberfrauen, deren Auskommen der Arganbaum sichert, (sozialgeographische Aspekte) sein. (Eventuell wird sich hier eine Verkaufsaktion des zur Hautpflege geeigneten Öls, aromatisiert mit fair gehandelten Rosen- und Lavendelöl, anschließen.)