Am 1.Dezember 2017 versammelten sich Oberstufenschüler der Freie Waldorfschule Balingen (Kl. 8-12), um zusammen den Film ,,The True Cost – Der Preis der Mode“ anzuschauen.
In dem Film erfährt man, wie günstige Kleidungsstücke hergestellt werden.
Eines der Ziele bestand darin, den Schülern zu vermitteln, wie die Herstellung von Kleidungsstücken bekannter Marken wie z.B. H&M, Zara und Primark unter katastrophalen Arbeitsbedingungen in Fabriken in Asien (z.B. Bangladesh) erfolgt.
Es wird dabei deutlich, dass es kaum einen Markt gibt, bei dem Schein und Realität soweit aus einander liegen wie bei der Bekleidungsindustrie. Auf der einen Seite gibt es glitzernde Modeschauen und der rote Teppich wird gelegt, auf der anderen Seite wird die Kleidung zumeist unter sklavenähnlichen Bedingungen in so genannten Drittweltländern produziert.
In dem Film ,,The True Cost“ wird gezeigt, wie die Modemarken ihre Marktmacht durchsetzen, indem sie Produzenten gegen einander ausspielen und den Preiskampf erhöhen, so dass die Herstellungskosten weiter gesenkt werden, besonders die Löhne sowie die Arbeitssicherheit.
Erschreckend ist die Ausbeutung von Mensch und Natur, die hinter den niedrigen Preisen steckt. Ebenso erschreckend ist die Verdrängung dieser Tatsache in der westlichen Welt.
Denn sind wir mal ehrlich… wer würde schon eine Hose kaufen, wenn er wüsste, dass Kinder dafür verdursten oder die Näherin der Hose in den Trümmern einer eingestürzten Fabrik gestorben ist? Aber genau das tun wir! Heute gibt es rund 40 Millionen Näher und Näherinnen, mehr als 85% sind jedoch Frauen. Damit ist es die Modeindustrie, in der die meisten Menschen beschäftigt werden. Und die Modeindustrie wächst immer schneller. Genau diese erschütternde Wahrheit wird in diesem Film gezeigt.
Nach den Anschauen des Films hatten wir die Möglichkeit unsere Meinungen zu äußern. Dabei gab es auch Meinungsverschiedenheiten. Manche Schüler waren der Meinung, dass wir als Konsument nichts verändern können. Aber es gab auch konstruktive Rückmeldungen wie z.B. der Vorschlag eine Kleiderbörse zu organisieren, denn so müssten wir keine neuen Kleidungsstücken kaufen und weiterhin diese Modemarken unterstützen.
Wir können diese erschreckende Tatsache nicht im Hintergrund verschwinden lassen, denn letztendlich bezahlen nicht wir die wahren Kosten der Kleidung, sondern andere unschuldige Menschen.
Stefanie Tiedemann (Kl. 11)