dscn6687dscn6674dscn6681Für die anstehende Titelerneuerung unserer Schule haben Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrganges im Gesellschaftslehreunterricht sich in der vergangenen Woche in Form eines Projektes mit den Ursachen und Folgen von Kinderarbeit in der Welt besonders intensiv beschäftigt. Im Rahmen der Themeneinheit Klimazonen unserer Erde drängte sich die Frage auf, unter welchen Bedingungen vor allem in der tropischen und subtropischen Zone des amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kontinentes Menschen ihren Lebensunterhalt bestreiten, die unsere täglichen Genussmittel wie Kakao, Kaffee und Bananen nach Europa exportieren. Dass nach Schätzungen unterschiedlicher Nichtregierungsorganisationen 200.000 Kinder und Jugendliche Sklavenarbeit auf Plantagen leisten müssen, ist ein schwer zu ertragender Umstand. Die Schülerinnen und Schüler, deren Identifkationspotenzial mit leidenden Kindern in der Welt allein des gleichen Alters wegen besonders groß ist, haben auf der Suche nach Möglichkeiten zum Kampf gegen Kinderarbeit die Unterstützung von Fairtrade Produkten als Lösungsansatz erkannt. Hieraus entstand die Idee, mit einer öffentlichen Schulaktion auf das Problem von Kinderarbeit in der Welt hinzuweisen und gleichzeitig Denkanstöße zu geben – Denkanstöße dafür, dass auch wir als Konsumenten einen ganz entscheidenden Einfluss auf positive Veränderung in einer globalisierten Welt haben. Treu dem Motto des Gewinnerplakates zur Fairtrade Town vor zwei Jahren „Wir haben es in der Hand“ präsentierten die Siebtklässler eigenständig eine ganze Palette von Produkten einem öffentlichen und sehr gemischten Publikum eine Stunde vor Beginn und während der Gesamtkonferenz am 14. Dezember.

Kolleginnen und Kollegen der ganzen Schule, eingeladene Eltern und ihre Schützlinge, Schülervertreterinnen und Schülervertreter aller Jahrgänge, die Schulleitung und der Schulvorstand, die Kolleginnen und Kollegen der Mensa und des Hauses – Sie alle konnten einen Einblick darin gewinnen, wie virulent die Problematik der Kinderarbeit ist und wie riesig die Palette an Produkten ist, die den Ausschluss von Kinderarbeit garantieren kann: Textilien, Zucker, Reis, Bananen, Tee, Kaffee, Kakao, Schokolade, fertiggestellte Gebäcke, Cookies, ja sogar Pfeffer und Würfelzucker. In den Pausen der Sitzung informierten und kauften zwischen den einzelnen Wahlgängen zur Abstimmung der Anträge die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gesamtkonferenz vor allem faire Textilbeutel, aber auch Schokolade und Kekse, die gegen eine kleine Spende gekostet werden durften. Aber auch ganze Packungen Kaffee und Trinkschokolade fanden großen Anklang. Besonders wichtig war aber die Einsicht in das Problem. Denn nur diese Einsicht und Wahrnehmung fördert das Verständnis um die Notwendigkeit des fairen Gedanken. Die Konferenz selber gab dem neuen Leiter des Fairtradeteam außerdem die Gelegenheit zu informieren und anzuregen, den fairen Gedanken weiterhin an unserer Schule aktiv zu leben. Hierbei gilt vor allem weiterhin, sich der Verantwortung bewusst zu werden, die wir als Eltern und Lehrerinnen und Lehrern gegenüber unseren Kindern jeden Tag aufs Neue tragen und wahrnehmen. Die Übernahme von Verantwortung muss aber in gleicher Weise für die Kinder gelten, die fernab unseres eigenen Kontinentes auf Kakao- und Kaffeeplantagen unsere täglichen Genussmittel unter unvorstellbaren Bedingungen ernten. Das Fairtrade Siegel bietet einen von möglichen richtigen Wegen im Kampf gegen Kinderarbeit. „Fairtrade macht Sinn“ war deswegen der von den Schülerinnen und Schülern gewählte Titel der öffentlichen Projekt-Aktion.