„Wie kommt die Orange in unseren Saft?“, diese Frage stellte sich die 10. Klasse Sozialpflege am 31.01.2018 im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts bei Fr. Röder. Um diese Frage zu beantworten bedarf es einen Blick in die globalisierte Welt: in Brasilien werden Orangen angebaut, die über den Welthandel in unseren Saft gelangen. Dieser Weg wurde am eigenen Leib nachempfunden, indem die Schüler verschiedene Rollen einnahmen: Der „Kleinbauer“ muss sein Feld mit Orangenbäumen bepflanzen, frei von Pestiziden halten und einen guten Preis beim Verkauf der Orangen verhandeln. Ein „Fabrikbesitzer“ kauft die Orangen und verkauft Orangenkonzentrat an einen „deutschen Safthersteller“. Sie alle wollen ein gutes Geschäft machen. Doch die meisten Schüler der Klasse übernahmen die Rolle des „Erntehelfers“. Dieser hatte die Aufgaben Orangen auf Papier auszumalen und auszuschneiden – anstelle echter Orangen zu pflücken. Doch wie viel Geld gab es am Ende für den Arbeitstag? Die „Ernteaufseher Gatos“ bezahlten 10 Cent für 20 kg Orangen und bei schlechter Arbeit gar weniger. „Ich wurde total ausgebeutet und als ich mich aufgeregt habe, wurde ich gekündigt und ich habe keinen einzigen Cent bekommen!“ so die Aussage einer Schülerin. Am Ende wurden die Einkünfte der einzelnen Rollen durchgerechnet. Während für den Erntehelfer gerade mal 2.60 Euro blieben, was auch in Brasilien keine Familie ernährt, kann der Fabrikbesitzer mit 200 Euro Gewinn nach Hause gehen.  

Am Ende wurde gemeinsam diskutiert, welchen Einfluss und Möglichkeiten wir haben. Der Klasse war es wichtig, dass auch andere Menschen darüber Bescheid wissen und sich vor dem Kauf eines Produkts fragen können, was sie eigentlich kaufen. Billig oder fair gehandelt? Deshalb möchten sie die Idee von Fair-Trade auch anderen Mitschülern deutlich machen.