Vom 27. bis zum 30. Juni 2017 wurde am Inda-Gymnasium die vom Eine Welt Forum Aachen entwickelte interaktive Lernstation „Globaler Supermarkt“ im ersten Praxiseinsatz an einer Schule erfolgreich erprobt. Insgesamt 14 Klassen hatten die Gelegenheit, jeweils in einer Doppelstunde am Projekt teilzunehmen. Und es gab wichtige Stimmen, die die interaktive Ausstellung gerne länger oder sogar für immer am Inda behalten hätten … Aber es ist auch der Sinn eines solchen liebevoll und aufwändig erstellten Projekts, möglichst viele Adressaten zu erreichen und deshalb durch viele Schulen zu wandern.

Die Ausstellung wurde im Rahmen des dreijährigen Projektes „Gutes Leben 2.0“ unter Beteiligung des BDKJ entwickelt, es wurde von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, dem katholischen Fonds und von Brot für die Welt gefördert.

In der Projektbeschreibung kann man wie folgt lesen:

„Handy, Jeans, Sportschuhe, Trinkjoghurt oder Schokoriegel – aus insgesamt 150 Produkten können die SchülerInnen in der interaktiven Ausstellung „GLOBALER SUPERMARKT – Was kostet dein Einkauf wirklich?“ auswählen. Am Ende erhalten sie an der Kasse die „Quittung“ für ihren Einkauf. Hier erfahren sie wie viel an Rohstoffen bei der Herstellung des ausgewählten Produktes gebraucht, wie viel CO2 dafür ausgestoßen wurde und welchen Einfluss dies auf die Lebensbedingungen von Menschen hat, die an der Herstellung des Produktes beteiligt waren.“

Im Anschluss an den Einkauf im Supermarkt wechselten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen und bearbeiteten mit viel Spaß die durchaus ernste Aufgabe „Konsumturm“. Es ging hier darum zu erkennen, dass unser Konsum auf Ressourcen beruht und dass diese Ressourcen nicht unerschöpflich sind. Tauschen, Teilen und Leihen konnten als Handlungsalternativen kennengelernt bzw. reflektiert werden.

Alle Schülerinnen und Schüler profitierten von dem erlebnisorientierten Ansatz und konnten in einer spannenden Doppelstunde Erkenntnisse sammeln, die einen konkreten und relevanten Lebensweltbezug haben. Dabei blieben die Aha-Erlebnisse sogar für Schüler des Fairtrade-Projekts nicht aus: Beim virtuellen Einkauf versuchten sie, geschickt zu taktieren und sofort zu fair gehandelten Produkten zu greifen. Immerhin ist man ja Experte und kennt die verschiedenen Produktsiegel … An der Kasse mussten sie erkennen, dass auch fair gehandelte oder regionale Bio-Produkte Ressourcen benötigen und einen „Fußabdruck“ hinterlassen. Dies gab Anlass zu grundsätzlichen Diskussionen, wie man mit seinen eigenen Bedürfnissen und Konsumwünschen umgehen sollte. Insgesamt haben alle beteiligten Klassen und die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer die Aktion als Bereicherung des Unterrichts erlebt.

Der Faire Handel hat am Inda-Gymnasium in mindestens sieben verschiedenen Fächern seinen festen Platz: In Erdkunde, Politik, Katholischer und Evangelischer Religionslehre, in Philosophie, im Fach Deutsch sowie in den Fremdsprachen werden in verschiedenen Stufen immer wieder der gerechte Handel sowie die globale Gerechtigkeit thematisiert. Daher war die Teilnahme an der interaktiven Lernstation für die Schüler unserer Schule eine gelungene Ergänzung und Abrundung des bereits Erarbeiteten.