Begleitend zu den Fairtrade-Wochen an der BBS3 im September und im Dezember 2019 erweiterten mehrere Klassen (Industriekaufleute, Personaldienstleistungskaufleute sowie Berufsoberschule1) anhand der Unterrichtsreihe “Blutige Handys” in Katholischer Religion ihre Urteils- und Entscheidungskompetenz bezüglich menschen(un)würdiger Arbeit für unsere Konsumgüter, hier exemplarisch und schülernah am Beispiel des Smartphones.

Wir alle nutzen täglich unsere Handys sowie diverse andere IT-Geräte. Die für die Produktion dieser Geräte benötigten Edelmetalle stammen oft aus Entwicklungsländern und werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen geschürft. Am Beispiel des Coltanabbaus im Ostkongo, der die Waffenkäufe für den dort seit Jahrzehnten tobenden Krieg zwischen den verschiedenen Milizen finanziert, reflektierten die Schüler, ob wir als Handynutzer tatsächlich Blut in unseren Taschen tragen. Durch Perspektivwechsel im Rollenspiel und die Rollenübernahme eines Flüchtlings aus dem Kongo, der in diesen Minen gearbeitet hatte, sowie der Rolle eines Technik-Freaks und der Rolle einer Schülerin, die vor einem Handy-Kauf steht und nun in einem ethischen Dilemma steckt, wurden die Schüler in besonderer Weise emotionalisiert und für das Thema sensibilisiert. Zum Abschluss der Reihe konnten die Schüler anhand produktionsorientierter Arbeitsaufträge in kreativer Weise Alternativen und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten.